Zueri037

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Zuerimidgard

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Datum: 15.04.2015
Dauer: 4h
Spielleiter: Lasse
Spieler: Hannes: Tharon (ZwPr Gr6), Muris: Landis (Wa Gr5), Verena: Morwyn (Gl Gr5), Chris: Zwergentochter (ZwMa Gr5), Agi: Morgwyn (Sc Gr6)
Szenario: Der Singende Tod Episode 12: Eine entfesselte Göttin
Beginn (Spielwelt): 02.01.10.2418
Ende (Spielwelt): 02.01.10.2418


Realwelt

Spielwelt

Da Ihr diese Zeilen lest, nehmt ihr richtig an, dass der finale Kampf zu Gunsten unserer Expedition ausging. Es sah derweil allerding nicht gut aus, zu unberechenbar war die Bedrohung durch die dunklen Kräfte des Schamanen, zu unklar die Zahl der Orkkrieger. Nach meinem Urteil haben wir es vor allem den Zwergen zu verdanken, die im Laufe des Gefechtes Ihre ganze Schlagkraft entfesselten und zeigten, wie gefährlich sie sind. Nachdem Morgwyn schwer verwundet zu Boden gegangen war, ist den Orks kein Streich mehr geglückt und einer nach dem anderen fiel unter Thorbads Axt. Nur dieser ekelhaft grunzende Häuptling vor mir wollte und wollte nicht in die Knie gehen. Als der Kampf schon entschieden war, musste ich noch immer fürchten, von diesem primitiven Wesen erschlagen zu werden. Und der Schamane?, der verschwand hinter einer Geheimtür, in die hinein es uns nicht gelang zu folgen. Nachdem die Verwundeten fachmännisch versorgt wurden, auch Morgwyn war dank göttlicher Heilmagie wieder stabil, öffneten wir ein weiteres Portal. Berindar führte durch die Tempelanlage, dem Ruf seiner neuen Göttin folgend, und wir gelangten schließlich in das alte Heiligtum der Vanare.

Zwei einst filigran gefertigte Statuen säumten das Heiligtum, einer fehlte jedoch der Falkenkopf. Ich nehme an, dass auf dem zentralen Altar einst Speisen geopfert wurden, die letzten Opfer waren jedoch etwas grausamer. Der Schamane hatte in diesem Raum seiner dunklen Gottheit Drais Menschen, Orks und Tiere geopfert. Die Überreste und dutzende Kadaver und Skelette wurden noch am hinteren Ende des Heiligtums aufbewahrt. Ein grausiger Anblick und ein ebenso grausiger Gestank.

Berindar, mit Ring und Speer ausgestattet, wusste nun, dass ohne den Kopf auf der Statue, Vanare uns nicht helfen können wird. Aber wie sollte man den Kopf finden, war er überhaupt noch im Tempel? Wieder einmal sollte das Schicksal auf unserer Seite sein, und wieder einmal war grosses Glück dabei, dass niemand von uns zu Schaden kam. Ein jeder suchte an verschiedenen Stellen die noch nicht begangenen Teile des Tempels ab. Ich rechnete schon damit, dass der schlecht gelaunte Schamane irgendwo aus einem Geheimgang sprang. Ich rechnete auch damit, dass es mich treffen würde. Es traf aber Landis und es war nicht nur ein schlecht gelaunter Schamane, sondern obendrein noch ein ganz besonders grosses und hässliches Käferexemplar. Gerade so passte es durch die Tür, die sich vor Landis öffnete. Es grabschte mit seinen rieseigen Mantibeln nach dem Waldläufer. Und der? Mittelmässig beeindruckt nahm er die Wasserklinge und hackte damit dem Käfermonster den Kopf ab. Voll wahnsinnigem Unglauben stürzte sich der Schamane daraufhin mit bloßen Fäusten auf Landis. Landis berichtete später, dass die Berührung mit ihm wie die Berührung mit einem Gift war, Landis schien innerlich zu verbrennen. Wäre Landis alleine gewesen, er wäre jetzt tot. Aber Morwyn (ohne g) war in der Nähe und bohrte ihre konventionelle Klinge in den Rücken des Schamanen, der dies mit einem letzten rülpsartigen Geräusch quittierte, bevor alles unheilvolle Leben aus ihm schwand.

Was der Schamane bei sich trug, wurde einbehalten, unter anderem ein steinerner Falkenkopf, den er mit seinem Stab zu eins verarbeitet hatte. Es war nun klar was zu tun war. Als der Kopf wieder an seiner ursprünglichen Stelle war, vernahmen wir plötzlich eine omnipräsente Frauenstimme. Vanare konnte zu uns sprechen, und in Rätselsprache forderte sie uns auf, die geheimen Zeichen in eine nun orange leuchtende Wandtafel zu zeichnen. Eine Zeichenkombination ähnlich der auf Speer und Ring war bereits auf der Tafel. Diese wurde logisch ergänzt und eine weitere Geheimtür ging auf.

Jetzt komisch, wer denkt sich sowas aus, und wofür? Offensichtlich eine magische Rätseleinrichtung der alten Lathenier bzw. Vanareanhänger. Aber wozu? Vanare hätte dumm aus der Wäsche geschaut, wenn wir das Rätsel nicht lösen hätten können. Was soll das? Oder haben das etwas die alten Drais Anhänger eingebaut, eine Befreiungsschutzmechanismus? Aber warum dann das Gefängniss nicht so gestalten, dass es gar keinen Befreiungsmechanismus gibt. Wir werden es wohl nie erfahren.

Nun ja, durch die Geheimtür erreichte man schliesslich eine Art geheimes Heiligtum in der eine grosse schwarze Steinplatte in der Luft schwebte. Interessante Installation. Die Lathenier schienen den heute hier lebenden Menschen schon etwas Voraus zu haben. Das Rätsel der Vanarestimme war eindeutig, und mit Hilfe des Speeres ritzte Berindar erneut das geheime Zeichen in die Platte. Auch nahm er einen Armreif der unter der Platte lag an sich. Die Platte zeigte nun Risse, begann zu zerbirsten. Aus dem bröckelnden Gestein erstrahlte Licht in alle Richtungen und schliesslich konnten wir eine falkenförmige Lichtgestalt sehen, die durch die Decke des Tempelgebäudes entfloh.

Es machte sich allgemeine Enttäuschung breit. Scheinbar hatte sich der eine oder andere auf einen Plausch mit einer alten Gottheit gefreut, und nun war ein bisschen Lichtspektakel alles. Nur Berindar schien wir erleuchtet und ein frommes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Er erklärte dass alles nach Plan verlief und wir grossartiges verbracht hätten. Wir konnten plötzlich beobachten wie Lichtfunkeln hier und dort im Tempel die Spuren der grausamen Rituale des Schamanen beseitigten. Interessanter Clean-up Zauber, aber wohl leider göttlich und daher nicht aneigbar.

Auf Berindars geheiss hin öffnete sich erneut eine geheime Felstür und wir traten tiefer in die unbekannten Räumlichkeiten der Tempelanlage vor, und erreichten schliesslich eine Halle in der die Vanaregemeinschaft vor nunmehr tausend Jahren ihre rituellen und materiellen Habseligkeiten vor den Anhängern des Drais versteckte. Ob dem Schamanen bewusst war, dass er auf dem kunstvollen Vermächtniss einer ganzen Kultut hockte? Den Zwergen traten fast die Augen aus dem Kopf. Glücklicherweise schien die krankhafte Gier der Zwerge sie diesmal nicht zu übermannen, es blieb ruhig. Als ob Berindar schon tasend Jahre hier wohnen würde, hielt er uns nun einen Vortrag über diese Schätze, dass sie aus den Kunstschmieden der alten Lathenier stammen und wohl nirgends ihresgleichen finden werden. Ja Ja. Dankbarkeit blieb auch nicht aus, und er bot jedem von uns ein Teil aus den Schätzen der Lathenier an. Die neue Autorität Berindar anerkennend wählten wir uns brav ein jeder etwas aus. Für mich sollte ein altes Säckchen genügen, war ich doch recht entzückt was ich dort drinnen anfand. Für Morwyn gab es auch ein Säckchen (sie wird doch nicht das gleiche wie ich darin gefunden haben?), für Tharon ein Helmchen und für Landis einen Bogen, alles samt vermeindlich magisch.

Schliesslich verliessen wir den Tempel, und siehe da, draussen war wieder Leben in die Natur getreten. Das ausgebliebene Zwitschern der Vögel war mir vorher gar nicht aufgefallen. In das Tal von Moribhan hinab blickend sahen wir Ströme von Orks, die das Tal verliessen, zurück in jene dunklen Höhlen durch die auch wir gekommen waren. Etwas trieb sie an, das Tal zu verlassen. Dann sahen wir erneut die falkenförmige Lichtgestalt. Sie flog auf jenen Berg zu, unter dem wir den Riss in den Untergrund gefunden hatten. Die Gestalt verschwand in einer grossen Spalte kurz unterhalb des Gipfels. Nur kurze Zeit später erschütterte ein Erdbeben das ganze Tal. An jenem Berg wurden tausende Kubikmeter Fels in Bewegung gesetzt, ein grösserer Teil des Berges krachte zusammen und begrub noch einige der Orks für immer unter sich. Welch eine Gerechtigkeit, es waren sicher auch ein paar gelbe unter Ihnen, die waren uns ja fast schon sympathisch geworden.