Zueri035

Aus Kampagnenwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zuerimidgard

←vorige—   35. Sitzung   —nächste→

Datum: 18.02.2014
Dauer: 4h
Spielleiter: Lasse
Spieler: Hannes: Tharon (ZwPr Gr6), Muris: Landis (Wa Gr5), Verena: Morwyn (Gl Gr5), Agi: Morgwyn ap Rhudd (Sc Gr6), Chris: Peter Alain Mac Fizbourough (Ba Gr1)
Szenario: Der Singende Tod Episode 10: Der Feind meines Feindes ist mein Freund, oder doch nicht?
Beginn (Spielwelt): 01.01.10.2418
Ende (Spielwelt): 02.01.10.2418


Realwelt

Spielwelt

Ich nutze die kurze Rast bei Sonnenaufgang um die chaotischen Ereignisse der letzten Stunden aufzuzeichnen. Mein Papierbüchlein aus dem fernen KanThaiPan ist bereits sehr verdreckt und ich hoffe dass es zurück in eine Bibliothek gelangt, denn die Ereignisse um uns herum könnte man langsam als bedeutsam bezeichnen, zumindestens regional. Durch unser Agieren haben wir es geschafft das ehemalige Tal von Moribhan in totales Chaos zu stürzen. Der dunkle Schamane hat seine engsten Vertrauten um sich geschart und ist vor gut einer Stunde im ehemaligen Heiligtum der Vanare verschwunden. Einem architektonisch seltsamerweise eher modern anmutendem Bau. Schlicht, quaderförmig, grau, kein Prunk, keine Farben. Entweder durch den Zahn der Zeit verblasst oder ein Kontrast zur fertinalen Natur Vanares, dessen Botschaft ich noch nicht durchschaut habe.

Was hat der dunkle Schamane Brydach ap Conn, halb Ork, halb Mensch, als nächstes vor? Ist die Rebellion des alten Häuptlings Gragasch niedergeschlagen? Wir wissen es nicht. Unsere multi ethnische Reisegruppe hat sich nach fast pathologisch wirkender Entscheidungsarmut schliesslich dazu entschieden, den Versuch zu wagen, die alte Göttin Vanare zu befreien. Sollte uns dies gelingen ist es auch von untergeordneter Bedeutung, welcher Orkstamm in der Rebellion die Oberhand gewinnt, zu Feinden haben wie sie eh.

In unserer Diskussion haben sich demnach der junge Magier Berindar und die clanngadarnsichen Barbaren durchgesetzt, um Ihre geistige Führerin Morgwyn geschart, die Rache an ihrem Volk wollen, und Ork, ob gelb, weiss oder rot, nichts anderes als den Tod wünschen. Berindar hält sich ausserdem für einen Nachkommen des alten Volkes der Lathenier, und auch Morgwyn fühlt sich dieser Linie seit einigen Tagen sehr verbunden.

Und jetzt interessant, die Zwerge haben ihrem Narrativ in der Tat vollends entsprochen. Nach Erreichen ihrer persönlichen Ziele, wollten sie die Gegend verlassen und sich aus dieser Geschichte heraus halten. Und dennoch stehen nun auch sie vor dem alten Vanare Tempel. So scheint es sich stets zuzutragen, oder wie ist sonst zu erklären, dass es immer wieder Zwerge gibt, die in menschlichen Heldengeschichten eine Rolle spielen, das den egoistischen Ruf der Zwerge aber nicht schmälert?

Beginn des Entscheidungsdilemmas war auf jeden fall unser erfolgreiches Eingreifen und das in Szene setzen von Gragasch während der Orkversammlung in den Höhlen, das ist nun bestimmt 12 Stunden her. Bei den Dingen, die sich in nur wenigen Sekunden abgespielt hatten, habe ich vorerst entschieden, definitiv in die Rolle eines Statisten zu schlüpfen. Selbst die keck und naseweis wirkende Zwergentochter Thorbards, entpuppt sich als Magierin des innersten Kreises, vermochte sie doch Macht über das Leben auszuüben. Eine von Ihr ausgehende Kraft, die sich durch ein orangenes Leuchten ihres Armes und ihrer Hand manifestierte, richtete sich gegen die Reden schwingenden Orks, und ihnen wurde bei lebendigem Leibe das Herz heraus gerissen. Zur gleichen Zeit lies Tharon die Höhlenfeuer emporschiessen und Gragasch betrat die Szene. Was auch immer er sagt, bei diesem Auftritt reichten ein paar orkische Worte und die Gelben gingen auf die Roten los. Ein Scharmützel entbrannte.

Es war eine weise Entscheidung von uns dabei nicht mitzumachen. Nur Landis schoss hier und dort einen Pfeil in die Meute. Hier zeigten sich nun erste Unschlüssigkeiten, ob man den Sieg des gelben Orkführers Gragasch abwarten sollte oder lieber seiner eigenen Wege gehen sollte. So versuchte man es erst zurück durch den langen, langen Gang unter die Festung im Tal, also zurück in das Herz des Orkfeldlagers. Und dort war man nicht untätig. Etwa zeitgleich zu unserem Eintreffen an der Geheimtür zu den Kerkerzellen, schafften es die Orks den Mechanismuss der Geheimtür in Gang zu setzen. Schnell steckte Landis seine Runenklinge in das sich bewegende Zahnrad um ein Öffnen zu verhindern. Biegefester Stahl. Die wichtigste Handlung des Barden Peter Alain während dieser Ereignisse kam nun. Er befreite die Runenklinge, in der er sein eigenes konventionells Schwert zwischen die Zahnräder steckte. Die Runenklinge war frei, aber das neue Schwert am verbiegen. Daraufhin entschied man sich für die Flucht zurück in den langen langen Tunnel.

Bis auf Landis marschierten diesmal aber alle in einen kleinen Kriechgang, der eher unbegangen und natürlich wirkte, um der heranrückenden roten Meute auszuweichen. Landis lief so schnell es der Gang erlaubte, in die Versammlungshöhle der gelben Orks. Dort war mittlerweile der Kampf für die Gelben entschieden und Gragasch beratschlagte mit seinen alten neuen Vertrauten. Ein Orkschamane bereicherte die Höhlenfeuer mit einem ekelhaft riechendem Extrakt, dass die Orkkrieger in einen seltsamen Rauschzustand versetzte. Durch Landis Warnung war Gragasch und die gelben Orks nun nicht mehr überrascht und bereiteten den roten Orks, die durch den kleinen Gang im Boden in die Halle mussten, einen gebührenden Empfang. Wie Landis später berichtete hatten aber der dunkle Schamane Brydach ap Conn mit einigen anderen roten Orks und seinen violetten Käferreitern den Weg in die Halle durch einen anderen Gang gefunden, und Landis wurde Zeuge, wie die wild kämpfenden gelben Orks von den Roten aus der Halle vertrieben wurden. Wären die Roten, mit samt dem dunklen Schamanen, den Gelben nicht hinterher, Landis würde wohl nich immer an dem Stalaktiten hängen, von dem er den Kampf beobachtet hat.

Währenddessen spielte das Schicksal mit uns anderen gut zu. Hinter einer engen Kriechstelle öffnete sich eine natürliche Höhle, die voll war mit riesigen Bergkristallen, ein wahres Heiligtum. Ich spürte wie Gdonk in Freude entbrannte. Aber auch die Zwerge, allen voran Tharon, der von der Zwergenmagierin erzählt bekam, dass man aus diesen Bergkristallen die gesuchte Zutat für einen neuen Heimstein erhalten könnte. Für die Zwerge war durch den Wink des Zufalls also alles erreicht was sie wollten, Tochter befreit, Material für Heimstein gefunden.

Als Landis schliesslich zu uns stiess entbrannte die bereits erwähnte Diskussion über das weitere Vorgehen. Schlussendlich folgten wir den Clanngadarnern mitsamt Berindar durch den langen langen Tunnel zurück zur Festung. In der Tat war diese nun unbewacht. Wir gelangten bis in den Festungshof. Dort lag dicker Nebel und es war noch dunkel. Es roch nacht Verbranntem, nach Tod, nach Verderben, nach Krieg. Das metallene Tor der Festung hing in den Angeln, davor das niedergebrannte Feldlager der Orks. Ab und zu schälte sich eine orkische Gestalt aus dem Nebel. Meist weisse Orks, die schnell wieder die Flucht ergriffen.

Dem heiligen Speer folgend marschierten wir nun aus dem Tal heraus, den Hang hinauf. Vor gut einer Stunde, wir waren noch auf dem Bergpfad und die ersten Sonnenstrahlen waren zu spüren. Flogen einige Käfer mitsamt Reitern über uns hinweg, zu genau jener natürlichen Terrase am Berg, auf der wir nun stehen und auf der auch jener quaderförmiger Tempel steht. Vor dem Tempel sehen wir einen überdimensionierten Käfig, mit einigen Käfern und hölzernem Futtersilo.

Berindar ist sich sicher, in dem Tempel wird Vanare gefangen gehalten.