Di024

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Di

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Datum: 19.02.2017
Dauer: 6h
Spielleiter: Björn
Spieler: Dietmar M.: KenTaiDi (XD Gr7), Dietmar G.: TsuYoschiDi (Hj Gr7)
Szenario: Der Albenstern (Gerd Hupperich), Smaskrifter (Gerd Hupperich)
Beginn (Spielwelt): 21.09.2404 (21.10.YiYou)
Ende (Spielwelt): 03.10.2404 (03.11.YiYou)



Realwelt

Inga ist krank. MaYa wird mitgeführt, so gut es geht.

Spielwelt

21.09.2404

Wir befanden uns in Warogast und folgten einem Albenstern, der am Himmel Richtung Norden zog. Unser Freund, der Händler Ming, hatte uns den Auftrag gegeben nach Slamohrad zu Reisen, um dort eine Glasharfe abzuholen. Diese wolle er dann jemandem als besonderes Geschenk überreichen.

In Warogast wurde uns berichtet, dass ein schwangeres Mädchen namens Rasdenka vor vier Tagen verschwunden ist. Zudem fiel über Nacht reichlich viel Schnee. Der Händler Ming hatte schon die Idee, einen Schlittenhandel mit dieser Region zu etablieren, wo man sich auf den Bau von Pferdeschlitten verstand. Wir zogen die Straße weiter entlang, bis wir einen Waldbauernhof erreichten. Der Bauernhof nimmt auch Gäste auf, allerdings waren wir an diesem Tag die einzigen. Der Gastwirt erzählte uns, dass das schwangere Mädchen hier vor drei Tagen den Hof passierte. Die Nacht verbrachten wir im Gasthaus.

22.09.2404

Wir liefen weiter auf der Straße gen Norden. Plötzlich wurde der kleine tierische Begleiter von meinem Bruder, das Frettchen Fu, unruhig. Es schien, als wollte es uns etwas im Wald zeigen und so gingen wir ein paar Meter hinein. Dort stießen wir auf einen überraschten Fallensteller der seiner Arbeit nachging und sich wunderte, dass wir ihn entdeckten. Von ihm erfuhren wir, dass er eine Gestalt gesehen habe, die sich einen Hasen aus einer seiner Fallen klaute. Als der Fallensteller die Gestalt verfolgen wollte, wurde er durch einen Schneeball mitten ins Gesicht gestoppt. Sehr wahrscheinlich war es Rasdenka. Am Abend fand MayaLi einen schönen Rastplatz, wo wir unser Lager aufschlugen und nächtigten.

23.09.2404

Ein ereignisloser Tag, an dem wir unsere Reise fortführten, bis wir uns am Abend für drei Goldstücke pro Person in ein luxuriöses Gasthaus einquartierten. Wir trafen einen Händler, der Glaswaren auf seinem Schlitten geladen hatte. Ihm machten wir den Vorschlag, sich in Geltin mit Ming zu treffen, um über neue Handelsmöglichkeiten zu reden. Danach verbrachten wir eine geruhsame Nacht.

24.09.2404

TsuYoschi entdeckte Spuren von einer Person im Schnee, die ca. einen Tag alt waren. Tagsüber folgten wir den Spuren, bis sie uns am Abend zu einem Lagerplatz führten, wo wir dann auch übernachteten.

25.09.2404

Wir beobachteten weiterhin den Albenstern, der etwas nordwestlich von der Straße wegzog, so daß wir zur Verfolgung nun mitten durch den Wald ziehen mußten. Uns erwarteten keine besonderen Ereignisse an diesem Tag. Dank MayaLi fanden wir wieder einen guten Rastplatz.

26.09.2404

Es schien uns so vorzukommen, als ob der Stern etwas bestimmtes suchte. Er wanderte nicht mehr nur in eine Richtung, sondern zog umher und änderte öfter die Richtung. Mein Bruder nahm wieder Fährte auf und verfolgte die Spuren im Schnee bis es dämmerte. Es wurde kälter und windiger und da wir leider keine gute Übernachtungsmöglichkeit fanden, wurde es eine ungemütliche Nacht.

27.09.2404

Die Strecke zwischen Warogast und Slamohrad betrug ca. 200km. Wir kamen langsam aber stetig voran. Die Nacht konnten wir wieder etwas erholsamer verbringen.

28.09.2404

Die Spuren im Schnee führten uns zu einem kleinen Dörfchen. Bei näherer Erkundung stellten wir fest, dass es total verlassen war. Der Albenstern stand mittlerweile schon sehr tief und schien etwas gefunden zu haben. An einem der Häuser klingelten wir am Eingangstor an einer der hier typischen viereckigen Metallrahmen. Wir hörten keine Stimmen und beschlossen, das Haus zu betreten. Im Haus fiel uns auf, dass die Glut im Kamin noch warm war. Vermutlich war vor kurzem noch jemand dort. Plötzlich fiel von oben ein Krug herunter und beinahe auf TsuYoschis Kopf. Unsere Blicke gingen sofort nach oben Richtung Decke, und wir hörten so eine Art unsichtbaren Hausgeist kichern. Der Hausgeist erzählte uns, dass er auf das Haus aufpasse und dass im Nachbarhaus in einer Hütte ein Mädchen ein Kind geboren habe. Das wird vermutlich Rasdenka gewesen sein. Wir verließen das Haus und gingen nach nebenan in eine Schreinerei. Uns fällt ein frisch gezimmerter Sarg auf, der noch nicht ganz vollendet wurde. Einen Raum weiter sahen wir einen Lichtschein, der sich bei näherem Hinsehen als brennende Decke herausstellte. Wir löschten sofort das Feuer mit viel Schnee. So konnten wir in letzter Sekunde einen größeren Brand verhindern.

Als wir die Schreinerei verließen, gingen wir zu dem Albenstern. Auf dem Weg dorthin wurden wir von fünf Fledermäusen attackiert. Ich fiel zu Boden, und eine der Fledermäuse saugte etwas Blut aus meinem Bauch. Es gelang uns aber, die Fledermäuse im Kampf niederzumetzeln. Auffällig war allerdings die Tatsache, dass wir diese Biester nur mit magischen Waffen bekämpfen konnten. Meine Wunde wollte erst gar nicht aufhören zu bluten, bis ich sie mit meiner Erste-Hilfe-Ausrüstung versorgte.

Wir kamen dem Albenstern näher und sahen im Strahl noch mehr Fledermäuse fliegen. Nach ungefähr zwei Stunden Fußmarsch kamen wir an eine Höhle, dessen Eingang vom Stern beleuchtet wurde. Als wir die Höhle betraten, stießen wir direkt auf eine große weiße Wand, welche uns den Weg versperrte. Zu unserer Überraschung bestand diese Wand aus Kandiszucker. Tsu Yoschi gelang es, die Magie der Wand zu bannen, so dass wir weiter in die Höhle hinein gehen konnten. An einem Abzweig wählten wir den linken Weg und erreichten eine Art Stall mit Stroh und Ösen an der Wand, an der eine Reihe Pferde und ein Eselpaar angebunden waren. Hier stellten wir auch unsere Pferde ab. Erneut wurden wir von Fledermäuse angegriffen. Vermutlich diente die weiße Kandiswand vor allem als Schutzwall vor diesen lästigen Flatterviechern. Wir streckten die Fledermäuse eine nach der anderen nieder.

Weiter in die Höhle hinein kamen wir zu einem größeren Raum. Hier versperrten uns drei halbwüchsige Gestalten mit Stäben in der Hand den Weg. Sie hatten weiße Bärte und trugen wichtelartige Kleidung mit Mützchen und Sandalen. Wie wir später erfuhren, waren das die Gehilfen vom Nikolosch. Sie werden auch Uffu genannt. Die Wichtel berichteten uns, dass der Albenstern vor der Höhle von einem Schwarzalben gesandt wurde. Der Stern suchte das schwangere Mädchen, was uns vermuten ließ, dass der Schwarzalb der Vater von dem neugeborenen Kind sei. Die Schwarzalben können ihre Sterne zudem als Portal nutzen. Eventuell steht der Schwarzalb sogar schon vor der Höhle. Die Fledermäuse, die auch Sangiliak heißen, wurden vom Chaosgott Yelekan erschaffen, der bei uns auch als KuTuh bekannt ist.

Da wir den Kampf mit den Wichteln vermeiden wollten, diese uns aber offensichtlich nicht durchließen, nahmen wir einfach die Beine in die Hand und rannten drauf los und an ihnen vorbei. Wir rannten weiter bis wir ein Vogelgezwitscher hörten. Wir folgten dem Geräusch. Überrascht stießen wir nicht etwa auf einen kleinen Piepmatz, sondern auf einen goldenen, menschengroßen Vogel. Dieser war auch ein Wächtergehilfe des Nikolosch und uns nicht wohl gesonnen. Wir rannten einfach so schnell wie möglich weiter.

Letztendlich erreichten wir eine 250m lange Höhle in der sich die ca. 60 Dorfbewohner aufhielten. Hier waren auch Rasdenka, völlig geschwächt und bewußtlos, mit ihrem frisch geborenen Sohn, der Nikolosch und Podlascha, eine Schamanin, die bei der Geburt geholfen hat. Der Sohn von Rasdenka hieß Iljuscha. Auffällig waren seine spitzen Ohren und der schwarze Haarflaum auf dem Kopf, also war er eindeutig zur Hälfte ein Schwarzalb. Der Nikolosch, der eine göttliche Aura hatte, erzählte uns noch mal, wie sie sich hier in der Höhle vor dem Schwarzalben verschanzt hatten und er zum Schutz die Kandismauer erschaffen hatte. Der Name des Schwarzalb lautete Dulgiri.

Da wurde plötzlich einer der Dorfbewohner auf magische Art und Weise zum Sprachmedium für den Schwarzalben, sprich der Dorfbewohner fing an zu reden. Er drohte uns mit dem „Dreigestirn der Winternacht“: bittere Kälte, Finsternis und Hunger. Kurze Zeit später wurde es unglaublich kalt in der Höhle. Unsere Konstitution wurde auf die Probe gestellt, und die Kälte raubte uns allmählich unsere Ausdauer. Wir mussten schnell handeln. TsuYoschi entdeckte unter den Dorfbewohnern ein kleines, blau gefrorenes Mädchen, dass dort vorher nicht war. Er erkannte eine dämonische Aura und begann mit dem Zauber Austreibung des Bösen. Zehn Minuten warteten wir gebannt auf das Resultat des Zaubers. Die ersten zwei Versuche blieben jedoch erfolglos, erst beim Dritten verpuffte das Mädchen am Ende im Licht. Das nächste Unheil ließ nicht lange auf sich warten, der Hunger. Wir fühlten uns alle ganz schwach. Auf der Suche nach der Ursache oder einem weiteren dämonischem Wesen durchstöberten wir die Höhle. Schließlich fanden wir einen Gang weiter an der Wasserstelle einen kleinen, abgemagerten Jungen sitzen. Wir bekämpften den Jungen und somit auch den Hunger.

Darauf folgte die Finsternis. Es wurde schlagartig stockdunkel, sogar das Fackellicht wurde absorbiert. Nikolosch konnte uns helfen, indem er mit Hilfe seiner Wundernüsse ein großes Wunder des Telipinu wirkte. Auf seinem Stab erkannten wir eine kleine goldgelbe Vogelfigur und erfuhren später, dass der Nikolosch ein Priester des Telipinu sei.

Mit Hilfe des Frettchen Fu konnte Yoschi de Schwarzalb vor der Höhle beobachten. Halb frustriert, halb voll Anerkennung darüber, daß wir das „Dreigestirn der Winternacht“ überlebt hatten, verschwand er durch den Albenstern, der daraufhin wieder in den Himmel stieg, verblasste und schließlich zerplatzte.

Die Nacht verbrachten wir schließlich noch in der Höhle, bis wir in das verlassene Dorf namens Mikuzpedsch zurückkehrten.

01.10.2404

Rasdenka war noch sehr geschwächt. Der Sarg aus der Schreinerei war ursprünglich für sie angefertigt worden. Wir erreichten allesamt das Dorf und erholten uns dort.

02.10.2404

Dank meiner heilkundigen Bemühungen erwachte Rasdenka aus ihrem Koma und wir beschlossen, dass wir sie und ihren Sohn Iljuscha mit nach Slamohrad nehmen würden. Laut Auskunft der Mikuzpedscher gebe es in Slamohrad eine Heilergilde, die „Gilde der Silberweide“. Die Heiler dort hätten Kontake zu den „guten“ Elfen tief in den Wäldern. Vielleicht könnten wir Rasdenka und Iljuscha in ihre Obhut geben in der Hoffnung, dass aus dem halben Schwarzalben etwas Gutes wird.

Die Dorfbewohner empfahlen uns, nicht direkt Luftlinie nach Osten zu reisen, sondern zunächst weiter nach Norden bis zur Straße und zu der Burg Kanataur, um dann der Straße nach Slamohrad zu folgen. Dies taten wir dann auch und brachen auf. Netterweise gaben die Dorfbewohner uns noch einen Schlitten mit, vor den wir zwei unserer Pferde spannten.

Als wir die Burg erreichten, klopften wir an der Tür. Es dauerte eine Weile, bis ein tattriger Greis die Türe öffnete. Der alte Mann stellte sich als Lubomir der Burgherr vor. Wir könnten zwar in der Burg übernachten, aber Lubomir bat uns um einen Gefallen. Er fragte, ob wir für seinen verstorbenen Diener die Totenwache halten könnten. Der Diener namens Roriswoy war am Vortrag verstorben. Wir erklärten uns damit einverstanden und erwähnten, dass wir bereits Erfahrung mit der Totenwache haben. Lubumir führte uns durch die Burg zu unseren zwei Zimmern im ersten Stockwerk. In einem Turmzimmer entdeckten wir noch einen magischen Spiegel, ein altes Erbstück.

Im Speisesaal im Erdgeschoss saß die übrige Belegschaft und stopfte sich den Bauch mit gebratenen Hühnchen voll. Sie schienen sich überhaupt nicht um den Burgherren zu kümmern. Lubomir hingegen speiste sein trockenes Brot und Haferschleim und trank dazu einen Becher Dünnbier. Neben dem Speisesaal gab es im Erdgeschoss noch einen langen Gang mit einer Ahnengalerie. Ein Bild war dort allerdings verhangen, und Lubomir hatte merkwürdigerweise Angst vor dem Bild. Wir hatten das Bild (siehe Handout) natürlich furchtlos abgehangen, aber entdeckten erst mal nichts Furchterregendes. Wir stellten sogar den magischen Spiegel vor das Bild, aber nichts passierte.

Die Leiche von dem alten, verstorbenen Diener wurde in einer kleinen Kammer im Erdgeschoß des Turmes aufgebahrt. Sie war in ein Totenhemd gekleidet. Ich untersuchte den Leichnam akribisch und stellte erstaunliche Dinge fest: das Haar ist nicht einfach alt und grau, sondern schien eher silbrig zu sein. Die Daumen haben drei Glieder, so wie die anderen Finger, und die Fingerkuppen hatten keinen Halbmond. Das Bemerkenswerteste war allerdings, daß dem Diener schon vor langer Zeit die Ohren abgeschnitten worden waren. Allerdings konnte ich nicht genau sagen, um welches Wesen es sich hierbei handelte.

In der Kammer stand noch ein Stuhl und ein Stehpult mit einem Buch, aus dem wir die Nacht über vorlesen sollten. TsuYoschi versuchte mit der Geistermaske Kontakt mit dem Toten aufzunehmen, allerdings gelang das nicht. Stattdessen sah er sechs hämisch grinsende Kobolde mit Schlapphüten und Federumhängen. Daraufhin brach TsuYoschi zusammen, als ob er in einen Schlaf fallen würde. Meiner Zauberkunde nach zu urteilen, kann es bei mächtigen Geistern vorkommen, dass der Anrufer dem Geist nicht standhält und zusammenbricht. Wir fingen mit der Totenwache an, und ich las aus dem Buch vor. TsuYoschi saß auf dem Stuhl und schlief gemütlich ein. Plötzlich sah auch ich diese sechs Kobolde. Sie gaben mir einen komischen Auftrag: ich solle mir den Leichnam über die Schulter werfen und vergraben gehen. Dazu nannten sie mir vier Ortsnamen, die sich aus dem Moravischen ungefähr wie folgt übersetzen ließen:

  • Lischkalesny, also „Fuchsbruch“ (ein Hünengrab, hier lagen bereits drei Tote, die mich mit schrecklichen Grimassen wegschicken)
  • Medwedwedscha, „Bärenturm“ (ein alter Friedhof, mit vier Toten)
  • Brusmisto, „Schleiferplatz“ (drei Tote)
  • Lebkahradba, „Schädelschanze“ (leer, hier kann ich die Leiche vergraben)

Es wurde wieder Tag, und mein Bruder erwachte. Er sah mich wie ein Schlafwandelnder um die Burg herumlaufen. Ich stieg durchs Fenster wieder in die Kammer und erwachte aus meiner Trance. Ich konnte mich zwar an den Traum erinnern, aber es war wirklich nur ein Traum. Ich habe die Leiche vom Diener nicht wirklich vergraben.

Von Lubomir erfahren wir noch, daß Alpträume hierzulande so gängig seien, daß es in Slamohrad sogar professionelle Alpjäger gebe.

03.10.2404

Rasdenka war nun über den Berg, und es ging ihr schon viel besser. Wir zogen weiter die Straße entlang. Wir kamen an einen Abzweig mit einem Wegweiser. Weiter die Hauptstraße entlang zeigte er wie erwartet nach Slamohrad. Die Nebenstraße wies er als nach _Hlawatschist_ führend aus. Das könnte man sowohl als „Lautenkopf“ als auch als „Lauterer Kopf“ übersetzen. Letzteres könnte so etwas bedeuten wie „Reiner Kopf“ “oder „Schneekoppe“, die „kahle Kuppe“ von einem Berg. Wir gingen die Straße weiter und erreichten letztendlich die Stadt Slamohrad.