Di022

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Di

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Datum: 04.12.2016
Dauer: 6h
Spielleiter: Björn
Spieler: Dietmar M.: KenTaiDi (XD Gr6), Dietmar G.: TsuYoschiDi (Hj Gr6)
Szenario: Schrecken in der Nacht (Iris und Christoph Tinius)
Beginn (Spielwelt): 15.01.2404 (15.02.YiYou)
Ende (Spielwelt): 18.01.2404 (18.02.YiYou)



Realwelt

Inga war krank. MaYa wurde vom Kollektiv mitgeführt.

Spielwelt

15.01.2404

Die Hochzeit zwischen Belisar Surani und Soyara Muraschu lag nun eine gute Woche zurück und wir befanden uns noch in Nihavand. Eigentlich wollten wir uns unserem Studium widmen und neue Fähigkeiten erlernen, aber da kam Machitar auf uns zu. Machitar Surani ist ein älterer und hoch angesehener Priester, der uns im Kampf gegen die Spinnenhexe geholfen hatte. Die Begegnung schien ihn aber sichtlich mitgenommen zu haben, denn er sah kraftlos aus. Er berichtete uns sorgenvoll, dass einer seiner Priesterschüler seit genau neun Tagen spurlos verschwunden sei. Der Priesterschüler hieß Utana. Er war jung und aufstrebend und man sagte, dass er sich vor allem um die Leute im Armenviertel kümmerte. Vor seinem Verschwinden brachte Utana seiner Frau Vahisti an jedem zweiten Tag einen schönen Strauß Blumen mit nach Hause. Umso merkwürdiger war es, dass Vahisti danach immer noch alle zwei Tage Blumen vor die Haustür gelegt bekam. Von wem wohl? Vielleicht war es eine Art Lebenszeichen? Machitar bat uns den Fall anzunehmen und bot uns pro Person eine Belohnung von 250 Tacht (500 GS) an, plus 1 Tacht Spesen pro Tag. Dieses Angebot nahmen wir doch gerne an.

Wir starteten unsere Ermittlungen bei Vahisti, der jungen, korpulenten Frau von Utana. Sie hatte ihren Mann zuletzt am 06.01. am Nachmittag gesehen und ihr fiel nichts besonderes auf. Utana hielt sich gerne im Armenviertel auf, um dort den Armen zu helfen. Er berichtete, dass dort seit ungefähr einem Monat Menschen von der Straße verschwanden. Aber niemand wusste genau, was mit ihnen geschah. Ich inspizierte die Blumen, die ihr vor die Haustür gelegt wurden. Es waren Sumpfblumen aus der Umgebung. Das könnte ein Hinweis zu Utanas Aufenthaltsort sein! Aber Vahisti erzählte uns, dass ihr Mann eigentlich den Sumpf mied, da sein Bruder vor vielen Jahren im Sumpf umgekommen war. Sie nannte uns den Namen vom Vorsteher des Armenhauses: Gozihr. Dort gingen wir als nächstes hin.

Am späten Nachmittag erreichten wir das Armenhaus im Armenviertel. Dort sprachen wir mit dem Priester Gozihr, der einen strengen Blick hatte und auch seine Glaubensauslegung war ebenso streng. Wenn es nach ihm ginge, würden nur die wahrlich Gläubigen seine Hilfe erhalten. Utana war da eher liberaler, aber die beiden respektierten sich und ihre Ansichten. Wir hörten uns im Armenviertel etwas um, aber konnten nichts besonderes herausfinden. Vermutlich müssen wir beim nächsten Mal etwas mit dem Geldbeutel klimpern.

Als es dunkel wurde, gingen wir zurück zu Machitars Haus, wo man uns mit traurigen Gesichtern empfing. Erst kürzlich war Machitar verstorben! Sein Leichnam wurde im Haus aufgebart und seine Seele von dem traditionellen „vieräugigen“ Hund bewacht.

Ich untersuchte den Leichnam, konnte aber keine äußere Einwirkungen von einer anderen Person entdecken. Irgendwas erschien mir dennoch seltsam. TsuYoschi nahm mit seiner Totenmaske Kontakt zu dem Verstorbenen auf. Machitars Seele war verwundert und bat uns gut auf sie aufzupassen. Eine Art „Dritte Kraft“ zehrte an ihr. Machitar sprach von der dunklen Spinnengöttin. Vermutlich will sich YenLen an Machitar rächen, weil er am Mord der Spinnenhexe beteiligt war. Vielleicht konnte die Spinnenhexe den armen Machitar noch in letzter Sekunde verfluchen.

Die Ordenskriegerin Asadeh, mit ihrem wilden, lockigen Haar war auch zur Totenwache herbei gekommen. Nachdem wir so nahe am Leichnam waren, mussten wir uns erst mal im Tempel reinigen lassen. Anschließend legten wir uns zur Ruhe, aber jeweils eine Person von uns hielt Wache.

Als ich gerade Wache hielt, fing mitten in der Nacht der Hund an zu knurren. Aus der dunklen Ecke krabbelte eine riesige Spinne. Ich schlug Alarm und zog meinen Dolch. Die Spinnen wollte schon die Seele aus der Leiche saugen, aber es gelang uns noch rechtzeitig das achtbeinige, haarige Monster zu erlegen.

16.01.2404

Während MaYaLi und TsuYoschi wieder ins Armenviertel gingen, um sich weiter umzuhören, ging ich am Morgen in die Bibliothek. Ich wollte mehr über diese Spinne erfahren. Es handelte sich offenbar um einen Seelenfänger der Spinnengöttin Satara (so wird YenLen hier und in der Tegarischen Steppe genannt).

Mein Bruder und MaYa fanden heraus, dass Utana vor seinem Verschwinden ca. einen Monat lang von einem Helfer begleitet wurde. Dieser sei dann aber auch verschwunden. Desweiteren führte die Stadtwache wohl häufiger Razzien durch, da sich die Anzahl der Diebstähle erhöht hätte. Spannend war auch, dass die armen Leute von einem neuen Tempel erzählten, wo es ein „Räucherwerk“ gäbe, dass die Leute zu „Beglückten“ machte. Das klang für mich eher nach einer Drogenhöhle! Der Ort des Tempels sei aber geheim.

TsuYoschi gelang es auf der Strasse einen der „Beglückten“ zu erspähen und wir folgten ihm, bis wir bei einer alten Bruchbude ankamen. Vor der Bretterbude standen allerdings vier Wachen, die uns nicht hineinlassen wollten. Also stiegen wir von hinten auf das Dach und sahen eine Art Ritual mit an. Der „Beglückte“ stellte sich vor einen Räucherkegel und atmete den Rauch tief ein. Ein Priester mit Halbglatze stand auch dabei. Vielleicht war dies der mysteriöse Begleiter von Utana gewesen.

Als das Ritual zu Ende war, verließen alle die Hütte. TsuYoschi kletterte nach unten, um eine Probe des Räucherwerkes zu nehmen. Da platzte ein geistig verwirrter Mensch mit einem Dolch hinein. Er sah schon ganz mitgenommen und verletzt aus und sprach wirres Zeug. Wir versuchten ihn zu beruhigen und zu entwaffnen. Doch bevor wir ihn überwältigen konnten, stach er sich in den Bauch. Wir fesselten ihn und führten ihn ab. Im Armenhaus waren wir nicht erwünscht. Ich hatte gerade genug Zeit, um den Verwirrten zu verarzten. Also gingen wir wieder zurück zu Machitars Haus. Den Verletzten ließen wir von einer kanthanischen Sänfte davon tragen.

In Machitars Haus angekommen, kämpfte ich in einer langen Sitzung um das Seelenheil des Verwirrten und konnte im am Ende helfen. Er war so erschöpft, dass er in einen langen Schlaf fiel.

Am Abend hielten wir wieder Totenwache und das war auch gut so. Denn diese Nacht griffen gleich zwei Spinnen an. Gemeinsam konnten wir die Spinnen niederstrecken und die Gefahr abwehren.

MaYaLi hatte derweil einen Spezialauftrag, denn in dieser Nacht müsste der mysteriöse Blumenbote wieder vorbeikommen. MaYa verfolgten den klobigen Kerl, der mitten in der Nacht die Sumpfblumen brachte. Sie verfolgte ihn durch die Stadt, bis zum Tor, hinaus und bis zum Sumpf. Der Blumenbote sah aus wie aus Lehm, vielleicht ein Sumpfgolem oder so. An einer Stelle im Sumpf versank der Sumpfgolem langsam in einer Pfütze am Boden. Als MaYa Li hinterher ging, wäre sie beinahe selbst im Sumpf versunken, aber es gelang ihr sich zu retten und sogar etwas vom Grund zu bergen. Sie sah es erst nur leicht am Grund schimmern, wie ein weißes Tuch. Sie bekam eine Leiche zu fassen und zog sie hinauf. Es war ein Leichnam in einer Priesterrobe, am Rücken klaffte eine Stichwunde. MaYa schleppte den Toten zurück ins Haus von Vahisti. Sie erkannte ihren toten Mann sofort. Nun hatten wir die traurige Gewissheit, dass er nicht mehr am Leben war. Als ich Utana untersuchte, entdeckte ich eine Schädelfraktur. Das war merkwürdig, da er ja offensichtlich von hinten erstochen wurde. Nachdem MaYaLi so intensiven Kontakt zu dem Toten hatte, musste sie im Tempel ganz speziell gereinigt werden: zum Einsatz kam viel Rinderurin!

17.01.2404

Am nächsten Tag befragten wir Amir, den geheilten „Beglückten“. Doch er kann sich leider nicht mehr an viel erinnern. In der hiesigen Magiergilde geben wir die Probe des Räucherwerkes zur Analyse ab. Das wird ungefähr einen Tag lang dauern. Ansonsten verging der Tag ereignislos. Wir warteten die Beisetzung von Machitar am darauffolgenden Tag ab.

18.01.2404

Der Tag der Beisetzung war gekommen. Nach den hiesigen Gebräuchen werden die Toten zur Nekropole gebracht und dort auf dem Turm der Stille aufgebart. Auf dem Turm werden die Überreste dann von den Geiern verspeist und die Knochen fallen durch Gitterstäbe den Turm hinab, an dessen Boden sich bereits ein großer Knochenhaufen angesammelt hat. Der Sarg von Machitar wurde von sechs Totenträgern getragen, eskortiert von uns und einem Trupp Wachen.

Wir waren schon aus der Stadt draußen, als der Angriff begann. Eine Heerschar an Spinnen attackierten uns. Während die Wachen die Spinnen bekämpften und aufhielten, gelang es uns und den Totenträger weiter Richtung Turm zu gehen. Als wir im Turm waren, griffen uns noch sechs weitere Spinnen an. Sie versuchten die Totenträger aufzuhalten und den Leichnam von Machitar mit klebrigen Spinnenfäden an sich zu ziehen. Doch wir konnten eine nach der anderen erlegen und uns Schritt für Schritt den Turm hochkämpfen. Oben angelangt kamen weitere Spinnen hinzu. Es waren die Seelenfänger, die Machitars Seele entziehen wollten. Im allerletzen Moment konnten wir sie davon abhalten. Die Totenträger sprachen ihre letzten Gebetsworte und Machitars Seele war gerettet.

Die Totenträger erzählten uns noch, dass in den letzten Tage des öfteren verstümmelte Leichen vor dem Turm lagen. Vermutlich waren das die Vermissten aus dem Armenviertel.

Die Analyse des Räucherwerks ergab, dass die Droge sehr potent sei und Halluzinationen verursacht. Der Kreis der registrierten Alchemisten, die solche Substanz herstellen können, kombiniert mit der Personenbeschreibung des „Priesters“, ließe sich wohl auf vier Personen einengen. Bis wir den Drahtzieher ausfindig machen ist also nur eine Frage der Zeit.

Ming plante derweil ein Treffen mit einem legendären Seefahrer namens Sandobar. Ming hat zudem erfahren, dass er ein altes Haus in Geltin geerbt hat.

Bis wir wieder aufbrachen, blieben uns ungefähr 170 Tage zum Lernen.