Di020

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Di

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Datum: 15.10.2016
Dauer: 6h
Spielleiter: Björn
Spieler: Dietmar M.: KenTaiDi (XD Gr6), Dietmar G.: TsuYoschiDi (Hj Gr6), Inga: MaYaLi (KD Gr6)
Szenario: Drei Wünsche frei (Heinrich Glumpler)
Beginn (Spielwelt): 09.11.2403 (08.12.JiaSchen)
Ende (Spielwelt): 14.13.2403 (14.01.YiYou)



Realwelt

Ferry hat sich schon wieder aus der Runde verabschiedet – doch weniger Freizeit als gedacht.

Das Enddatum in der Spielwelt beinhaltet bereits die knapp zweimonatige Lernphase in Luluschahar.

Der SL zur Lernphase:

Der Kavi und andere Gönner spendieren euch in Luluschahar den Gegenwert von 2600 GS zum Lernen (260 GFP), einerseits durch Kost und Logis, andererseits durch Zugang zu Lernmöglichkeiten (durch Palastmitarbeiter etc.) bzw. durch Bezahlen der Lernkosten. Ihr könnt dieses Budget also wie Geld für das Mindestdrittel an EP benutzen bis hin zu zwei Dritteln der FP-Kosten. Bedenkt aber, daß Nuristan bislang ein ziemlich abgelegener Winkel der Welt gewesen ist. Man kann also nur Dinge lernen, die auch regional bekannt sind. Der Zeitrahmen ist so um die 50 Tage (also bis Mitte des Wolfmonds, 13. Monat nach westlicher Zählung, 1. Monat in KTP), dann wird Ming doch arg ungeduldig. Sprich gut 500 GFP „normal“ verlernen. Mit PP kann man natürlich so viel lernen wie geht, weil das quasi über Nacht passiert.

Spielwelt

09.11.2403

Es war abends, und wir befanden uns in der Höhle, in der wir am Anfang dieses Abenteuers schon einmal übernachtet hatten. Im Gepäck hatten wir das legendäre weiße Pferd, auch Hisan Tschirahzad genannt. Außerdem hatten wir eine Attrappe der Pferdestatue aus der Arena mitgenommen. Für den Fall, dass wir den NuschGhamar in die Hände fallen sollten. In der Höhle tröpfelte etwas Wasser, so dass wir für diese Nacht versorgt waren. Zusätzlich hatte jeder von uns noch einen vollen Fünf-Liter-Wasserschlauch dabei.

Wir grübelten über die Weissagung vom Wüsteneremit nach: „Fünf Sterne neben einem Mond weisen uns den Weg zu einem Freund“. Ich ging hinaus und betrachtete den Sternenhimmel und beschloss als nächstes mich der Himmelskunde zu widmen.

10.11.2403

Wohin sollten wir nun gehen? Zurück zum Basislager wo Sar Husrav mit seinen NuschGhamar auf uns wartete, oder noch ein mal zu der Höhle, die vom Riesenwurm bewacht wird, um diese näher zu erkunden? Mein Bruder WenDschün vernahm täglich ein Gefühl, als ob wir auf magische Weise ausgespäht werden. Er sagte uns, dass es sich wohl um eine Kristallkugel handelt. Ich dachte mir gleich, dass Barbud etwas Geheimnisvolles in seiner Tasche hatte. Wenn es uns allerdings gelang, dem Zauber zu widerstehen oder ihn zu bannen, dann hatten wir für 24 Stunden unsere Ruhe vor der Überwachung.

Ich erinnerte mich an eine Vorlesung über Riesenwürmer und referierte über diese erstaunliche Spezies. Vermutlich waren sie daran Schuld, dass die einst blühende grüne Landschaft so verödete.

Wir brachen auf, Richtung Wurmhöhle. Mir kam die Idee, dass es sich bei den zwei lebensechten Steinstatuen am Höhleneingang um einst lebende Menschen handeln musste. So wie der Minotaurus aus Stein erwachte, so konnten wir die Frau und den Mann vielleicht wieder ins Leben holen. Ein gewisses Restrisiko besteht allerdings beim Versuch, die Steinverzauberung zu bannen. Sie kann für den Betroffenen tödlich enden.

Gegen Mittag erreichten wir die Höhle. Uns fehlte allerdings eine Ziege als Ablenkung. WenDschün sagte uns, das sei kein Problem, er könne den Wurm einfach unter seine Kontrolle bringen. Er versuchte es auch, doch scheiterte kläglich. Ihm schien der Kopf zu dampfen, so kam es mir zumindest vor.

Also mussten wir den Wurm hinfort locken. Allzu schnell sind diese Würmer nicht! Der Wurm folgte uns, wir teilten uns auf und der Wurm entschied sich dem größten Leckerli zu folgen, meinen dicken Bruder Yoschi. Yoschi reizte den Wurm, wich ihm elegant aus, ja er tanzte förmlich mit ihm. Währenddessen liefen wir anderen zum Höhleneingang.

WenDschün begann mit damit, die männliche Steinstatue zu bannen. Es sah auch zunächst nach einem Erfolg aus. Der graue Stein nahm eine rosige Farbe an, doch am Ende des Zaubers befand sich nur noch eine schleimige Pfütze vor uns auf dem Boden.

Der Wurm tauchte ab, so dass nun auch Yoschi zu uns kam. Ihm gelang der Bannversuch bei der weiblichen Statue. Vor unseren Augen wurde aus der Steinfrau eine leibhaftige Angehörige des Goldenen Volkes. Man sah es an ihrer wundervollen güldenen Haut und an ihrem wunderbaren bronzenem Haar. Wir reichten ihr eine Decke in der sie sich einhüllte. Sie war erstaunt und sprach Worte in der Sprache der Kisafir, doch leider verstanden wir kein Wort.

Als wir die Höhle wieder verlassen wollten, versperrte uns der Riesenwurm mal wieder den Weg. Lässig zog WenDschün seinen Zauberstab und ließ eine Feuerkugel entstehen. Der Wurm zog sich klugerweise zurück, und wir liefen ins Freie. Die Frau (wir erfuhren viel später, dass sie Sarja heißt) bekam einen sichtlichen Schock. Die Arme erkannte ihre einst grüne Heimat nicht mehr wieder. Alles, was sie erblickte, war eine karge Wüste.

Zu diesem Zeitpunkt vernahm WenDschün wieder dieses Gefühl, dass wir von der Kristallkugel beobachtet werden. Wir beschlossen, dass wir auf eigene Faust nach Luluschahar zurück kehren werden und zwar erst Richtung Osten bis zum Fluss Jamuna und dann flussabwärts nach Süden bis nach Luluschahar.

MaYaLi fand am Abend eine gemütliche Höhle für unser Nachtlager.

11.11.2403

Weiter Richtung Osten passierten wir eine dieser Stelen. Somit verließen wir das heilige Gebiet, welches nur von Ungläubigen betreten werden darf. Unser Wasservorrat reichte noch für drei Tage. Am Mittag schützen wir uns vor der stechenden Sonne. Ansonsten verlief der Tag ereignislos.

12.11.2403

Wir liefen durch die scheinbar endlose Wüste und glaubten schon, die Jamuna vor uns zu erreichen, aber das Glitzern in der Sonne entpuppte sich als Fata Morgana.

Was allerdings keine Illusion war: Am Horizont tauchten zwei Kamelreiter auf. Verdammt, die NuschGhamar hatten uns entdeckt. Yoschi wollte sich den Reitern schon im Kampf stellen, doch einer kehrte um, vermutlich, um Verstärkung zu holen, und der andere kam Yoschi immer näher. Da nahm der Reiter seinen Schleier ab, und Yoschi staunte nicht schlecht. Auf dem Kamel saß Roxana! Sie hatte sich bei den NuschGhamar eingeschleust und war nun unsere Rettung. Sie war der Freund, der uns prophezeit wurde. An ihrer Schwertscheide erblickten wir fünf Sterne neben einem Mond. Wir erzählten Roxana von unserem Abenteuer und zeigten ihr auch das weiße Pferd.

14.11.2403

Endlich erreichten wir die Jamuna. Wir sprangen ins kühle Nass und gönnten uns ein Bad. Unser Trupp bestand aus sieben Personen, die drei Brüder Di, MaYaLi, Roxana, Sarja und der „Verrückte“. Wir brauchten eine Mitfahrgelegenheit auf einem Boot bis nach Luluschahar. Wir verhandelten mit einem Händler namens Hali ben Kafti. Er war im Besitz einer Feruke und wollte eh nach Luluschahar. Für einen Preis von 15 Goldstücken war er bereit, uns mitzunehmen.

15.11.2403

Die Reise auf dem Fluss ging los. An Bord diskutierten wir schon, was wohl geschehen wird, wenn wir dem Kavi die Pferdestatue überreichen werden und was wir wohl mit den prophezeiten drei Wünschen machen. Yoschi und ich vermissen unsere Schwester schon sehr doll.

16.11.2403

Am späten Nachmittag waren wir in Luluschahar. Mit der Feruke fuhren wir direkt in die Stadt und legten am Hafen an. Hali Ben Kafti sagte uns, wir sollen und unter Deck verstecken. Wir hörten ihn mit den Zollkontrolleuren diskutieren, und ein paar Goldstücke wechselten den Besitzer. Erleichtert wollten wir schon das Boot verlassen, da riefen uns zwei weitere Wachen zu, dass sie auch noch mal die Ladung kontrollieren müssen. Wir versteckten uns wieder im Lagerraum. Der Händler konnte die zwei Wachen nicht davon abhalten, in den Laderaum hinab zu steigen. Wir hörten von Hali Ben Kafti noch ein „Hups“ und er ließ die Ladeluke fallen. Die hintere Wache taumelte die Treppe herunter. WenDschün gelang es nicht, die beiden auf magischem Wege zu übernehmen. Also mussten handfestere Mittel eingesetzt werden. Yoschi zerbrach seine geliebte Paipu beim Versuch, die eine Wache bewusstlos zu hauen. MaYaLi zertrümmerte der anderen Wache mit einem gezielten Hieb das Bein. Wir fesselten die zwei Wachen und erfuhren noch, dass die beiden für Sar Husrav arbeiteten, dem schwarzen Falken und Chef der NuschGhamar.

Hali Ben Kafti hatte sich aus dem Staub gemacht, und wir nutzen die Gelegenheit, um seine Ladung näher zu inspizieren. Es waren vor allem drei verschlossene kleine Kisten, die unsere Aufmerksamkeit erregten. Roxana konnte mit etwas Fingerspitzengefühl zwei der Kisten öffnen. Eine war voller Edelsteine, in der anderen waren fünf Phiolen mit einer durchsichtigen Flüssigkeit, Drogen vielleicht. Wir steckten alles ein, und die Kleidung der zwei NuschGamar nahmen wir an uns, als Verkleidung für unsere Flucht.

Wir wollten keine Beweise und auch keine Zeugen zurück lassen, und so steckten wir die Feruke mit etwas Lampenöl in Brand. Das Feuer war eine gute Ablenkung, damit wir uns aus dem Staub machen konnten. Wir wollten zunächst in der Unterkunft von Roxana abtauchen und zur Ruhe kommen. Auf dem Weg zu Roxanas Herberge gingen wir noch zu dem Haus von Mechems Schwester, weil wir glaubten, dass es sich bei „Verrückten“ um Mechem handeln könnten, dem verschwundenen Wissenschaftler. Aber dem war nicht so. In Roxanas Unterschlupf konnten wir eine erholsame Nacht verbringen.

17.11.2403

Am nächsten Morgen zog es den „Verrückten“ in die Stadt, denn er schien sich an Luluschahar zu erinnern. MaYaLi folgte ihm, als vornehm verschleierte Nuristani verkleidet, bis zum Teehaus. Dort erkannten ihn die Leute als Selim, den Schatzsucher. Sie erkannten aber auch gleich, dass er in den Fingern Gottes von ebendiesem berührt worden war. Sie empfahlen MaYaLi ihn zum Tempel zu bringen, wo die Berührten gepflegt werden.

Roxana verkleidete uns alle als Klischee von kanthanischen Händlern. Getarnt als Handelsdelegation machten wir uns auf den Weg zum Palast des Kavis.

Um den Palast herum wachten die NuschGhamar. Wir sagten ihnen, dass wir dem Kavi eine Pferdestatue aus KanThaiPan mitgebracht hätten, und sie belächelten uns nur, doch ließen uns in den Palast.

Im Palast wiederum wachen die Mumtaz, die persönliche Leibgarde des Kavis. Yoschi übernahm einen der Mumtaz und befahl ihm, uns direkt zum Kavi zu bringen. Bei einer zweiten Wache gelang das nicht. Sie wurde misstrauisch und holte fünf weitere Mumtaz als Verstärkung. Wir liefen allerdings schon geradewegs zum Garten, wo sich die Kavi aufhielt.

Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.

Yoschi sagte zum Kavi: „Wir haben Ihnen das lang ersehnte weiße Pferd mitgebracht!“ Der Kavi erhob sich langsam und ungläubig von seinem Kissenberg. Yoschi stellte die Statue des weißen Pferdes vor den Kavi auf den Boden. Just in diesem Moment kam Nahar, der Wesir, in den Innenhof und erfasste blitzschnell die Situation. „Was ist hier los!? Oh nein, ich wollte doch… NEIN! Ich will doch Kavi anstelle des Kavis werden!“ Er wollte doch dem Kavi selbst die Pferdestatue überreichen und sein Nachfolger werden. Er stampfte wütend auf den Boden und befahl seinen Wachen, alle zu verhaften. Die Mumtaz aber ließen das nicht zu und stellten sich schützend in den Weg.

Während der Wesir sich noch ärgerte und rumstampfte, geschah etwas Atemberaubendes! Aus der Pferdestatue stieg ein echter weißer Pegasus empor. Der Kavi bekam leuchtende Augen, und das anmutige Wesen schaute in die Runde. Es blickte zunächst kurz zu Sarja, der Frau vom Goldenen Volk zu und sprach mit ihr in der Sprache der Kisafir. Der Pegasus nickte und wandte sich zu Yoschi. Er wünschte sich unsere verschollene Schwester zurück, und das weiße geflügelte Pferd nickte erneut. Der dritte Wunsch nach einem friedlichen und vereinten KanTaiPan schien aber vom weißen Pferd nicht abgenickt worden zu sein. Oder doch? Es schien ein schwieriger Wunsch zu sein…

Der Wesir war zornentbrannt und rief ganz laut einen Namen: „Hisan Angrusar“. Ein Bersten von Holz und dann ein lautes blechernes Scheppern ertönte, und ein blechernes Pferd brach durch die Balkontür des Raumes mit der Pferdesammlung und flog in den Innenhof. Der Wesir befahl ihm, uns anzugreifen. Der Kavi hingegen befahl seinen Mumtaz, den Wesir umzubringen und dem Aufstand ein Ende zu bereiten.

Yoschi und ich kämpften gegen Hisan Angrusar und zerlegten es in seine Einzelteile. WenDschün versetzte derweil den Wesir in einen magische Schlaf. Die Mumtaz kämpften gegen die NuschGhamar, bis sie zum schlafenden Wesir durchkamen und ihn niederstreckten.

Daraufhin ergaben sich die verbliebenen NuschGhamar, und die Lage beruhigte sich wieder.

MaYaLi erkundigte sich nach Mechem und ließ ihn aus dem Kerker befreien. Der arme Kerl war schon ganz blass, fiebrig und abgemagert. Ich ließ ihm eine angemessene medizinische Behandlung zukommen.

In den darauf folgenden Tagen…

Als Barbud nach Luluschahar kam, wurde er sofort verhaftet. WenDschün bekam seine Kristallkugel als Belohnung. Roxana wurde gelobt für ihre Unterstützung, ohne sie hätten wir es nicht geschafft. Wir erfuhren, dass der kleine flatternde Dämon Murihuss ein Vertrauter von Barbud war. Ein Priester konnte sich mittels Zauberzunge mit Sarja unterhalten. Sie hatte sich vom Pegasus gewünscht, dass ihre alte Heimat wieder erblühen möge, so wie früher einmal. Der Kavi sagte uns eine lebenslange Handelsroute durch Nuristan zu, und das garantiert zollfrei. Mit Hilfe des Fernsprechpapageien nahmen wir Kontakt zu Ming auf, der gerade noch durch Rawindra reist. Wir konnten ihm alles erzählen und vereinbaren ein Treffen in Nihavand, nachdem wir die Route nach Westen, durch das Land der Kisafir und dann durch die südlichen Ausläufer des Demawend, bereist haben werden. Laut Ming brauchen wir auf aranischem Reichsgebiet eine Art Wegepaß, den wir wohl in der Stadt Marand bekommen könnten. Ming sagte uns, dass sich unsere Eltern zumindest einen Sohn zurück wünschen würden und so entschied sich WenDschün zu ihnen nach Ulvar zu reisen. Mit Hilfe der Kristallkugel kann er uns ja immer wieder mal zuschauen. Roxana verkaufte für uns den Inhalt der drei Kisten und wir teilten die Beute auf. Hali Ben Kafti zeigte die Brandstiftung seiner Feruke durch die NuschGhamar an und wurde vom Kavi entschädigt.

Epilog

Vielleicht blüht Nuristan nun wirklich auf. Das Land der Kisafir beginnt im Frühling nämlich in der Tat zu ergrünen und die Quellen fangen wieder an zu sprudeln. Eure goldene Freundin (die übrigens Sarja heißt), gibt sich redliche Mühe, ihren Landsleuten die alte Kultur zu vermitteln. So könnten die Kisafir zu echten Handelspartnern werden. Mings neue Handelsroute durch Ghorapradesch wird ebenfalls für mehr Warenaustausch und Wohlstand sorgen. Der Sohn das Kavi kommt bald aus Rawindra an, von Ming informiert, und wird zum neuen Wesir. So richtig ins Leben zurück findet der alte Kavi zwar nicht mehr, aber dem Staatshaushalt geht es jetzt besser, und der Kavi ist von weniger intriganten Beratern umgeben.