Di013

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Di

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Datum: 31.01.2016
Dauer: 7h
Spielleiter: Björn
Spieler: Dietmar M.: KenTaiDi (XD Gr5), Dietmar G.: TsuYoschiDi (Hj Gr5), Inga: MaYaLi (KD Gr5)
Szenario: Unter dem Sturmdrachen (Gerd Hupperich)
Beginn (Spielwelt): 06.04.2403 19h
(06.05.JiaSchen)
Ende (Spielwelt): 07.04.2403 23h
(07.05.JiaSchen)



Realwelt

Spielwelt

6. Tag im 5. Monat, Jahr des Affen

(06.04.2404)

Nach fast drei Monaten gab es ein glückliches Wiedersehen in der Herberge zu den acht Unsterblichen, ganz in der Nähe der Verbotenen Stadt. Ein runzliger alter Mann mit langem Graubart bewohnte bereits das Zimmer "LiTan", der der erste Daoist war, dargestellt mit einer Kalebasse. Richter Di wählte das Zimmer "ChungLi", der mit einem Federfächer dargestellt wird. KenTai wählte "LanTsai", den Musiker mit Blumenkorb, Yoshi - warum auch immer - "HanHsiang", den süßen Jüngling mit dem Pfirsich in der Hand. Als einzig anwesender weiblicher Gast bekam ich das Zimmer von HoHsien, dargestellt mit Wolke und Lotusblüte.

Stunde des Hundes: Abendessen mit Richter Di

(19:00)

Nach einem Bad trafen wir uns alle zum Abendessen. Die angeregte Unterhaltung drehte sich um unsere und vor allem des Richters Lebensläufe. Schicksalhafterweise wies gerade des Richters Spruch in den vom Wirt gereichten Glückskeksen auf PangMen, die Heimatstadt der Brüder, in der auch der Richter einen Teil seiner Amtszeit verbracht hatte. So erzählte uns Richter Di die Geschichte vom Toten im Labyrinth, die sich vor über 600 Jahren ereignet haben soll.

Die Texte aus den Glückskeksen:

  • Der Mund: ein Fäßlein ohne Spund. (MaYa)
  • Besser hier oben und Prügel, als drinnen gebettet im Hügel. (Yoschi)
  • Studieren ist des Reichen Los, der arme Mann zieht Ferkel groß. (KenTai)
  • Der beste Richter von PangMen genannt, der des Labyrinthes Ausgang fand. (DiYung)

Doch da wurde der Richter von einer Sänfte aus dem Palast abgeholt. Die Brüder beschlossen noch, den Glückskeksbäcker aufzusuchen und ihn wegen seiner besonderen Sprüche zu befragen...

7. Tag im 5. Monat, Jahr des Affen

(07.04.2404)

Stunde des Ochsen: Ayame schlafwandelt

(01:00)

Gerade, als wir schlafen gehen wollten, beobachten wir, wie Ayame (Schwertlilie), die 16jährige Tochter des Wirtes, schlafwandelnd durch den Garten und über die rückwärtige Mauer entschwand. Yoschi und ich folgten ihr auf demselben Wege, KenTai durch die Haustür. Sie lief zu einem sehr alten und exklusiven Friedhof in der Nachbarschaft. In der Gruft des JiuDjen, Bruder des Stadtfürsten Lun aus dem Geschlecht der XiauMang, der im Jahr 2398 (also vor fünf Jahren) gestorben war, hören wir, wie eine geisterhafte Erscheinung sie fragt, wann sie ihn heiraten würde. Yoschi setzt all seine Mittel ein, um genaueres über ihren Gesprächspartner zu erfahren: Es handelt sich um einen nur wenig starken, also "ganz normalen" Totengeist. Als Yoschi Ayame auf dem Rückweg aufweckt, weiß sie von nichts. Sie erzählt uns aber, dass der Pavillon auf der Insel des Schwanensees im Garten der Herberge von eben jenem JiuDjen erbaut wurde. Wir versorgen Ayame und untersuchen den Pavillon. Wir finden viele Tuschezeichnungen von JiuDjen, die alle Schwertlilien zeigen, seine bekannte Liebesgedichtsammlung, das Buch "Tausend Sehenswürdigkeiten des Reiches", ein Medizinkästchen mit herzstärkenden Krafttränken, u. a. auch Fläschen mit pulverisiertem Kraut der konzentrierten Energie. Allerdings, so KenTai, dürfte es seine Kraft über die Jahre verloren haben.

Stunde des Tigers: Di berichtet von der Audienz

(03:00) Im beleuchteten Speisesaal der Herberge finden wir Richter Di beim Lesen einiger Briefe aus einer Schatulle. Er berichtet uns, dass sie ihm im Palast (allerdings war es ihm nicht möglich, den Weg nachzuvollziehen) von einem der unsterblichen Mandarine übergeben worden ist. Auf einem Schreibtisch standen ein Kranich (entspricht dem Rang des Mandarins) und eine Kirschblüte aus Origami gefaltet. Der Mandarin bot ihm Tee aus blaugrünem Mise-Porzellan, das eigentlich der kaiserlichen Familie vorbehalten ist, und lobte ihn. Der Mandarin ist von kleiner Gestalt und hat ein faltiges Kinn, was auf höheres Alter schließen lässt. Schließlich gibt der Mandarin Richter Di die Schatulle mit den Worten: "Es ist seltsam: Was wir gestern beschlossen, gilt schon heute nicht mehr. Ein Sturm hat sich erhoben von Osten her." Da fällt KenTai sofort auf, dass es im Original von NORDEN her heißt.

Er liest uns die in der Schatulle befindlichen Briefe vor.

1. Der Auftrag vom Kronrat, übermittelt durch MoLinKu, dem Mandarin der zehntausend Jahre, dass sich Richter Di der Entführung des TungPaoBan und der Ermordung des SchoChikuBai annehmen soll.

2. ein Flugblatt, der den Frühling im Land durch einen "großen Wind" aus dem Osten angkündigt und die Entführung und die Ermordung der beiden Mandarine damit in Zusammenhang bringt.

3. Der Bericht über das Verschwinden des Mandarins TungPaoBan während einer Prüfung in der Weißer-Hirsch-Grotten-Akademie, bei der sich anscheinend auch einer der fünf Prüflinge das Leben nahm. Trotz der der Prüfungssituation geschuldeten Aufsicht und entsprechender Vorsichtsmaßnahmen kann niemand sagen, wie dies von Statten gegangen sein kann.

4. Der Bericht über den Tod des Mandarins SchoChikuBai, der der Amtsleiter des Archivs und historisch interessierter Besitzer eines Antiquitätenladens auf der Glücksinsel war. Er war gerade beim Aufseher der Glücksinsel, um sich einen Steinabrieb anzusehen, als er - fünf Minuten allein in dem Raum - ermordet aufgefunden wurde. Interessanterweise beschwört der Pförtner, der Mandarin habe zu diesem Zeitpunkt das Haus verlassen.

Stunde der Schlange: KenTai wird von einem Kuei besessen

(09:00)

Am nächsten Morgen erfahren wir, dass Ayames Mutter "Kirschblüte" vor zwei Jahren gestorben ist und dass der Pavillon vor zehn Jahren erbaut wurde.

In der Gruft fährt der Geist des JiuDjen in KenTai, der nun als dessen Sprachrohr auf der Heirat mit Ayame besteht.

Stunde des Pferdes: Hochzeit im Fürstenpalast

(11:00)

Wir holen den Wu zu hilfe, der die dritte Gattin des Kaisers von einem Dämon befreit und KenTai und Yoschi zu Blutsbrüdern geweiht hat, und vollziehen mit seiner Hilfe und mit Einverständnis aller Beteiligten eine zeremonielle Hochzeit im Hause des Stadtfürsten, der andere Sorgen zu haben scheint. Ayame ist nun Mitglied der Stadtfürstenfamilie und die Totenseele des JiuDjen ist erlöst und KenTai wieder er selbst.

Stunde der Ziege: Die Weißer-Hirsch-Grotten-Akademie

(13:00)

Nach diesem ereignisreichen Morgen beschlossen wir, in die Akademie zu gehen, um am Ort der vermeintlichen Entführung Nachforschungen anzustellen. PiChing, ein Doktor der Literatur, stand uns als Ansprechpartner zur Verfügung und zeigte uns zunächst den Ort der Prüfung. Im Weihrauchhof standen sechs tragbare Holzkabinen um die Uhr in der Mitte.

Jede Kabine ist ca. 2,5 m hoch und verfügt über eine Tür sowie ein Fenster an der gegenüberliegenden Seite, davor ein schlichter Schreibtisch mit den nötigen Schreibutensilien. Bevor die Prüflinge die Kabinen betreten, werden sie auf Utensilien untersucht, die dem Betrug oder einem verzweifelten Selbstmord dienen könnten.

Die Kabine des Mandarins unterscheidet sich davon durch eine von innen, als auch außen abschließbare Tür, deren Schlösser unabhängig von einander arbeiten. Merkwürdigerweise war sie von innen verschlossen. Außerdem hat sie eine Bambusjalousie vor dem Fenster, die als Sichtschutz dient. Auch die Schreibutensilien sind exquisiter, so fanden wir eine spezielle Goldinschrifteinprägung auf TungPaoBans Tuscheblöcken:

Auf weißem Blatt ein schwarzer Pinselzug –
Um Tod zu bringen, ist ein Wort genug.

Die Prüfung lief in zwei Teilen ab: Zunächst eine Abschrift der Grabinschrift des YutschiJingde anzufertigen, dann in der zweiten Stunde ein Gedicht mit der Technik FeiBai (Fliegendes Weiß) zu verfassen.

Nachdem uns die Prüfungsaufsicht nichts Bemerkenswertes erzählen konnte, befragten wir die anderen Prüflinge:

  1. SingTsui, der auch nichts besonderes bemerkt hatte, außer daß die Bambusjalousie heruntergezogen war, als er sein Gedicht abgeben wollte.
  2. KaoTe, der im zweiten Teil der Prüfung nach ca. einer Viertelstunde bemerkt hat, dass der Mandarin aufgestanden war und hinten an der Tür stand. Dann setze er sich wieder und ließ die Bambusjalousie herunter.
  3. DauMing, der zunächst die Haare an seinem Pinselabbrannte und dann (also nach 3-5 Minuten) bemerkte, dass TungPauBan in die Kabine des KauHüDo guckte.
  4. LimoNe, der einzig weibliche Prüfling, die zufällig nach 10 min merkte, dass zwei Personen in der Kabine des Mandarins waren.

KauHüDo hatte keine besonderen Freunde unter den Studenten, er studierte vor allem für seine Vater und war eigentlich zu lebensfreudig. Unter dem ersten Teil seiner Prüfungsaufgaben steht - nicht wirklich nachvollziehbar - in der Handschrift des Mandarins: nicht bestanden.

PiChing erzählt, dass der Mandarin in der Akademie gelebt hat. Er gibt uns die Adresse der Studentenbude von KauHüDo. Die seines Vaters kennt er nicht.

Den anderen Mandarin SchoChikuBai kennt er nicht.

Die Durchsuchung des Büros von TungPauBan ergibt wenig. Er war zauberkundig, aber der Versetzenzauber trauen ihm seine Kollegen nicht zu.

Stunde des Affen: Beim Aufseher der Glücksinsel

(15:00)

Dann machten wir uns auf zur Glücksinsel, um die Umstände des Todes von SchoChikuBai zu erkunden.

KauScheng, der Aufseher der Glücksinsel erzählt uns, dass der Mandarin zur Stunde des Drachens (8:00) bei ihm eintraf. Er zeigt uns die Steinabreibung, angeblich as AnLan, ein ziemlich langes Gedicht in der kalligraphischen Schrift des Fliegenden Weiß.

Außerdem erzählt uns KauScheng noch, dass SchoChikuBai die Zutat für nachgemachtes Miseporzellan bei sich getragen haben soll, und übergibt uns eine Karte der Glücksinsel, damit wir den hinzugezogenen Arzt und das Geschäft des SchoChikuBai besser finden.

Der Pförtner KauCheng ist sich doch nicht so sicher, ob wirklich SchoChikuBai das Haus verlassen hatte, oder jemand, der eine ähnliche Schädelmaske trug.

Der Arzt MaeSchin erzählt, dass er eine Visitenkarte von SchoChikuBai neben im gefunden habe.

Stunde des Hahns: Besuch im Antiquitätengeschäft

(17:00)

Im Antiquitätengeschäft des SchoChikuBai treffen wir auf seinen Geschäftsführer YiMieng, Sohn des DiMieng.

SchoChikuBai hatte Wohnung und Büro in der Verbotenen Stadt.

Das nachgemachte Miseporzellan war wegen des Preisverfalls im Gespräch.

SchoChikuBai war auf der Totenfeier für die Tante des Stadtfürsten, um den Mondlampion zu sehen, von dem JiuDjen in sein Exemplar der Tausend Sehenswürdigkeiten des Reiches geschrieben hatte, dass er glaubt, dass ihn genau wie den Pfauenfächer der Dame YueGami der Labyrintherbauer DauLuTscheng selbst verkauft hat, um sein Labyrinth zu bezahlen.

Laut YiMieng sind die XiauMang Sammler von kostbaren Altertümern. Der Mondlampion sei aber ihr wertvollster Besitz. Er dient bei Totenritualen dazu, die Hun-Seele in den Ahnenschrein zu führen. Angeblich werde der Lampion in einer geheimen Kammer in den Fundamenten des Schlosses aufbewahrt. Man sagt, es gäbe eine äußere Tür, die ein Dieb wohl leicht finden und auch öffnen kann, und hinter der Tür läge ein Gang, der in die Kammer des Mondlampions führt. Aber trotzdem ist der Lampion niemals gestohlen worden!

Am Morgen des Todes von SchoChikuBai, kurz vor der Stunde der Schlange, wurde dem Geschäftsführer von einem Jungen ein Brief von KauScheng überbracht, in dem er mitteilte, daß SchoChikuBai etwas Schreckliches zugestoßen sei und er seinen Rat benötigte. Komischerweise behauptete KauScheng dann später, nie einen Brief geschrieben zu haben, sondern nur einen Diener zum Arzt MaeSchin geschickt zu haben. Der Arzt traf dann auch kurz nach YiMieng bei KauScheng ein.

Als wir mit Hilfe einer Inventarliste nachforschen, ob in der Abwesenheit des Geschäftsführers etwas aus dem Laden entwendet wurde, bemerken Yoschi und MaYaLi, dass YiMieng eine rotes Lackbild zu sehen meint, wo nichts ist. Yoschi kommt dem Illusionszauber aufgrund seiner besonderen Fähigkeit auf die Spur. Der Geschäftsführer kann uns das Bild genau beschreiben: Es handelt sich um eine 800 Jahre alte Darstellung der Unsterblichen HoHsien aus der frühen Pai-Dynastie. Yi kann das (Illusions-)Bild aber nicht berühren oder bewegen.

Stunde des Hundes: Beim Gericht

(19:00)

Inzwischen ist Richter Di mit KenTai zum Gericht aufgebrochen, um den Leichenbeschauer um Details zu bitten.

Der oberste Gerichtssekretär HonTaiLung ist recht unwirsch zum "Provinzbeamten" Di. Es ist der Tag des Bücherlüftens gegen Staub, Schimmel und Ungeziefer. Überall wird Kampfer zwischen die Akten gestreut, um Insektenbefall zu verhindern.

Es gibt keine Anzeichen von Krankheit, Gift oder Gewalt. Ein Experte des KuraiAnat wurde ebenfalls herangezogen und hat eine Beschwörung des Geist des Toten vorgenommen. Der Verstand des Toten war aber ausgelöscht, so daß die Befragung des Geistes nichts ergab.

Seine Besitztümer wurden bereits der Familie übergeben, inklusive seiner Schädelmaske. Es sei nichts Besonderes darunter gewesen.

HonTaiLung ist offenbar ein Freund des Origami, finden sich doch jede Menge gefalteter Figuren auf seinem Schreibtisch: Eule, Schildkröte, Katze, Karpfen, Affe.

Richter Di muß noch einige persönliche Angelegenheiten im Gericht erledigen und verabredet sich mit uns für den Abend in der Herberge Zu den acht Unsterblichen.

Stunde des Ebers: Das Fest im Schrein des Glücksgottes

(21:00)

Inzwischen bekamen wir eine Einladung von KauScheng, des Vorstehers der Glücksinsel, am Abend einer großen Feier im Schrein des Glücksgottes beizuwohnen.

Dort sehen wir KauScheng selbst, Doktor MaeSchin und YiMieng.

Auch die Dame YueGami, die sogenannte Blumenkönigin, wird erwartet, ist jedoch seit vier Wochen von niemanden gesehen worden. Einige ihrer Mitarbeiterinnen sind aber zugegen und unterhalten die Gäste.

Drei unsterbliche Mandarine sind anwesend:

  • MiDoRi: Zeremonienmeister und Mitglied des Kronrates, angeblich ein besonders begeisterter Verehrer von YueGami
  • MoLinKu: Berater der Fürstenfamilie XiauMang und Auftraggeber von Richter Di
  • ChianTschek: der dicke Ex-Polizeiminister, von dem man sagt, er lebe seine zweite Kindheit, durch Alkohol scheint er noch weniger zurechnungsfähig

Im Laufe der Feier bringen die Mönche des Glücksschreins Bambuskäfige mit glücksbringenden Fledermäusen herein. Es kommen aber auch drei Vampirfledermäuse heraus, die den Polizeiminister angreifen. Die Brüder können die Fledermäuse besiegen. KenTai bemüht sich, ihn zu heilen. Dabei sagt ChianTschek:

"Was für ein schönes Gelage! Wieso ist Blut an meinem Gewand, MiDoRi? Oh, der rote Knabe war schön, überaus köstlich und zart. Bei YenLen, wie ich über ihn gelacht habe. Ich denke gar, er weinte. Es ist schade, daß ich das nicht sehen konnte. Der Mond sieht aus wie ein Drachenei! Aus der Kaulquappe wurde ein Sturmdrache. Es ist Blut an mir … aber diesmal ist es mein Blut. Hahahaha…"

Währenddessen beobachtet MaYaLi, wie Purpurmuschel, eine der Gefährtinnen von YueGami, dem graubärtigen Gast aus unserer Herberge zuflüstert:

"Gehen Sie nur schon voran in das Tor zum Paradies, alles weitere werde ich Ihnen dort sagen."

Die Brüder machen sich auf den Weg dorthin, während MaYaLi Purpurmuschel beschattet.