Mid3Sitzung034: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Heiler kann natürlich auch nichts mehr retten. Immerhin kann er aber die Todesursache feststellen: Atemstillstand. Mir fällt ein, daß man durch Verabreichen des Safts des Gefleckten Schierlings genau diesen Effekt erreichen könnte. Die Wirkung braucht auch einige Zeit, so daß Morgwyn durchaus das Gift schon kurz vor der Feier zu sich genommen haben könnte - vielleicht sogar freiwillig? Oder es war doch im Senf enthalten. Der bittere Geschmack des Schierlingssaft kann gut vom Senfgeschmack überdeckt werden. Und eine kleine Dosis würde nicht viel ausmachen, so daß meine Kostprobe mir nicht unbedingt groß geschadet hätte. (Und ein bißchen duselig habe ich mich ja schon gefühlt während der Nachtwache...) Den ganzen Rest des Senfs hat Morgwyn alleine gegessen...
 
Der Heiler kann natürlich auch nichts mehr retten. Immerhin kann er aber die Todesursache feststellen: Atemstillstand. Mir fällt ein, daß man durch Verabreichen des Safts des Gefleckten Schierlings genau diesen Effekt erreichen könnte. Die Wirkung braucht auch einige Zeit, so daß Morgwyn durchaus das Gift schon kurz vor der Feier zu sich genommen haben könnte - vielleicht sogar freiwillig? Oder es war doch im Senf enthalten. Der bittere Geschmack des Schierlingssaft kann gut vom Senfgeschmack überdeckt werden. Und eine kleine Dosis würde nicht viel ausmachen, so daß meine Kostprobe mir nicht unbedingt groß geschadet hätte. (Und ein bißchen duselig habe ich mich ja schon gefühlt während der Nachtwache...) Den ganzen Rest des Senfs hat Morgwyn alleine gegessen...
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Morana, Mairi und Didimus setzen unterdessen ihre Untersuchungen der verschiedenen Burgzimmer fort. Morana nimmt sich zunächst Gwenifars Zimmer vor. Außer einer Vana-Statue nichts Besonderes aufzufinden. Als nächstes Salinors Zimmer, das eigentlich nur durch einen Vorhang von der großen Halle abgetrennt ist. Auch dort nichts Überraschendes. Mairi schleicht sich in Brianreds Zimmer. Dort findet sich eine verlockende abgeschlossene Truhe, die Mairi jedoch nicht zu knacken vermag. Didimus durchsucht Javis' Zimmer, leider ebenfalls ohne Befund. Er stellt noch sicher, daß aus den Fenstern in Dwyllans Finger keine Beweise geworfen worden sind.
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Wie nun weiter? Um Bewegung in die Sache zu bringen, beschließen wir, daß ich Gwenifar mir einigen unserer Beobachtungen konfrontieren werde. Nach Brianred erscheint sie uns mittlerweile als die zweite Hauptverdächtige. Wir werden sehen, wie kooperativ sie sich benehmen wird.
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Das Gespräch mit ihr verläuft recht unbefriedigend. Sie will partout nichts Verdächtiges daran finden, daß zuerst ihr Großonkel Cuthbert und dann ihre Schwester plötzlich versterben, ersterer recht eindeutig durch Gifteinwirkung, was sie, die die Leiche ja in Augenschein genommen hat, seltsamerweise ebenfalls nicht wahrhaben will. Den Senf habe sie selber hergestellt, weshalb er "offensichtlich" nicht vergiftet gewesen sein könne. Daß ihre Schwester Ylathor-Kerzen bevorratet hat, sei bei der gegebenen Familiengeschichte nun wirklich nicht überraschend.
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In diesem Moment macht sich von draußen ein Schusterjunge bemerkbar. Mit Javis empfangen wir ihn auf dem Vorplatz. Er hat ein Paar maßgefertigter mit Flußperlen besetzter blauer Schuhe mitgebracht, die Morgwyn vor einem Monat bei seinem Meister in Haelgarde bestellt habe. Wir geben ihm die noch fehlenden 20GS. Morgwyn selbst habe die gleiche Summe vor einem Monat angezahlt.
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Wir untersuchen die Schuhe gründlich, ohne etwas Besonderes feststellen zu können. Warum hat Morgwyn diese Schuhe bestellt, ohne jemandem davon zu erzählen? Bei den finanziellen Verhältnissen der Familie dürften die Kosten einen Gutteil ihrer Ersparnisse aufgebraucht haben. Javis kann es sich auch nicht erklären. Nach Haelgarde sei Morgwyn aber häufiger gereist, nicht zuletzt um ihre Schwester zu besuchen.
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Morana und ich laufen hinunter nach Borasfal, um endlich Madock MacBeorn, unserem Kontaktmann zu den Söldnern, zu treffen. Enttäuschenderweise ist er schon wieder beim Fischen. Immerhin können wir am Hafen feststellen, daß Brianreds Schiff wirklich bereitsteht, um ins waelische Penworm zu fahren.
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Didimus unterdessen sucht am Strand nach Silkies, ohne Erfolg. Beim Rückflug vernimmt er ein Geräusch aus Morgwyns Zimmer und kann durchs Fenster Gwenifar beobachten, die einen lockeren Stein aus der Wand zieht und aus dem dahinterliegenden Hohlraum einen Brief an sich nimmt, woraufhin sie sehr zufrieden aussieht.
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Didimus berichtet uns von dem Vorfall. Auf der engen Wendeltreppe verwickele ich Gwenifar in ein Gespräch, während Mairi sich vorbeidrängelt und dabei unmeberkt Gwenifar den Brief aus der Tasche ihres Gewandes entwenden kann. Morana versucht dann, ihr unauffällig zu folgen, was leider mißlingt.
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Der Brief erweist sich in der Tat als höchst brisant (siehe Anhang).
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Was nun? Wir versuchen einmal mehr, Gwenifar mit den Fakten zu konfrontieren. Vielleicht läßt sie sich zu einem Geständnis bewegen oder wird zumindestens ein paar Informationen freigeben. Diesmal ist es an Mairi und Didimus, das Verhör durchzuführen. Sie übergeben den Brief an Gwenifar mit der Erklärung, daß sie den wohl verloren habe.
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Gwenifar spricht den Brief betreffend von einer "Jugendsünde". Der Vater von Penrig sei ein reicher Gutsherr aus dem Süden. Die ganze Sache sei drei Jahre her. Bisher habe sie ihre Ansprüche nicht versucht, geltend zu machen. Als Mairi ihr den Ring zeigt, nimmt sie ihn an sich und behauptet, daß der ein Geschenk von Penrig an sie sei, den sie, genau wie den Brief, Morgwyn zur Aufbewahrung gegeben habe.
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Morana fragt Brianred, ob er denn nun noch vorhabe, nach Waeland zu fahren. Er gibt sich so betrunken, daß er kaum noch ansprechbar ist. Seine Trauer scheint aufrichtig...
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Wir sind verwirrt. Unser Hauptverdächtiger Brianred wirkt immer weniger verdächtig, während Gwenifar immer unglaubwürdiger wird. Morana hat die geniale Idee, daß der Kosename "Gwinny" nicht unbedingt, wie von uns zuerst vermutet, eine Verkürzung von "Gwenifar" sein muß, sondern genauso gut von "Morgwyn" abgeleitet sein kann. Alle Mitwisser der geheimen Ehe sind mittlerweile tot, Morgwyn, Cuthbert und (mutmaßlich) Penrig. Vielleicht versucht sich Gwenifar, Morgwyns Erbe unter den Nagel zu reißen? Aber dafür Onkel und Schwester zu ermorden? Wir sollten nach Haelgarde reisen, um Näheres über Penrig herauszubekommen. Aber das wird einige Tage dauern... Als kurzfristiger zu realisierende Maßnahme beschließen wir, Salinor einzuweihen. Sie erscheint bislang völlig unverdächtig, und daß sie von ihrer Nachkommenschaft nicht besonders viel hält, wissen wir aus dem Brief an Cuthbert. So treffen wir sie in ihrer Arbeitsnische neben der großen Halle, Javis ist allerdings auch dabei. Zunächst fangen wir damit an, daß jemand Brianreds Schiffsbesatzung unterrichten muß, daß die Abfahrt sich zumindestens verzögern wird. Sie schreibt daraufhin einen entsprechenden Brief, den wir zu überbringen versprechen. Dann legen wir los. Wir erzählen ihr alles, was wir wissen. Sie ist verständlicherweise geschockt, will aber offenbar erstmal keine konkreten Maßnahmen ergreifen, sondern drüber schlafen. Javis ist entsetzt, daß wir die alte Dame so schonungslos mit den Fakten konfrontiert haben.
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Wir bringen Salinors Brief zu Brianreds Schiff in Borasfal und versuchen es auf dem Rückweg nochmal bei Madock. Endlich ist er zu Hause. Wir erfahren, daß Ethelgar MacBeorn und seine beiden Kumpane Grimhelm und Kolstan in der Tat bereits im Einsatz sind und ihr Lager versteckt im Wald aufgeschlagen haben. Madock ist nicht befugt, uns die Lage des Unterschlupfs zu beschreiben, aber er kann ein Treffen morgen abend arrangieren. Wir erzählen Madock vom Unglück um Morgwyn, woraufhin er aufrichtig erschüttert erscheint. Er berichtet, wie bekannt und beliebt Morgwyn im Dorf war, im Gegensatz zu ihrer eher verschlossen Schwester. Häufig sei sie mit den Fischern, insbesondere Keron, nach Haelgarde mitgefahren. Die Fahrt dauert auf dem Seeweg nur etwa einen Tag. Von Madock erfahren wir schließlich noch, wer die alte Frau ist, die uns bei unserer ersten Durchreis durch Borasfal so entsetzt angschaut hat. Mearta NiRathgar, eine ängstliche Witwe mit seltsamen Visionen. Die Silkies betreffend weiß er nur, was Sealmos uns auch schon erzählt hat.
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Während Didimus Brianreds Schiff auf Klabautermänner untersuchen will, schauen wir noch schnell bei Mearta vorbei. Sie spricht davon, daß Gwenifar das "Zeichen des Todes" trägt, was entweder heißen kann, daß sie den Tod bringt, oder selber des Todes ist. Wir tippen mal auf ersteres... Von den Silkies weiß sie Schauergeschichten zu berichten, daß die in der Tat ab und an unvorsichtige Mädchen auf Nimmerwiedersehen entführen, so z.B. die unglückliche Glennis.
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Didimus entdeckt keinen Klabautermann auf Brianreds Schiff, dafür umso mehr auf den anderen Fischerbooten. Die erzählen ihm, daß Brianreds Schiff "doof riecht". Dort will man nicht hin, genausowenig wie auf Gearasburgh oder nach Gearasport. Alles habe die gleiche ungute Aura...
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Zurück auf der Burg befrage ich Ylathor, ab Gwenifar vielleicht ein Aura hat. Ergebnis negativ.
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Wir gehen ins Bett, nicht ohne die Tür sehr sorgfältig zu verriegeln. Wir denken zurück an die Ereignisse der vergangenen Tage... und Morana hat den zweiten genialen Geistesblitz des heutigen Tages: Der Schreiber und der Geck im Gasthaus in Haelgarde - wie passen die in das Bild? Der Einstich am Hals von Cuthbert könnte mit der Feder des Schreibers verursacht worden sein.
  
 
====Triudag====
 
====Triudag====

Aktuelle Version vom 4. Oktober 2014, 12:16 Uhr

Midgard 3

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Datum: 28.09.2014
Dauer: 4h
Spielleiter: Hajo
Spieler: Nina: Mairi (Sp Gr2), Inga: Morana (Wa Gr3), Harry: Didimus (Feen-Dr Gr3), Björn: Dhugal (PT Gr3)
Szenario: Unheilnebel (Gerd Hupperich)
Beginn (Spielwelt): 15.05.2416 ca. 23h
Ende (Spielwelt): 17.05.2416 mittags



Realwelt

Erste Sitzung nach der Sommerpause...

Achtung, es gab eine Verwirrung bei der Tageszählung. Ich hoffe, ich habe unten alles richtig angepaßt.

Spielwelt

Aus Dhugals Notizen - zweite Trideade im Schlangenmond

Ceaddag (Fortsetzung)

Eine Stunde vor Mitternacht... Didimus bewacht den Turm, wir lassen uns zur After-Party vor dem noch glimmenden Kamin in den nicht mehr allzu komfortabel gepolsterten Holzstühlen nieder. Brianred ist schon gut angeduselt. Wir probieren, ein paar Sachen aus ihm herauszubekommen. Er bleibt dabei ganz unverdächtig, hält die Heirat für eine gute Partie, die Geld in die Familie bringen wird. Die Mitgift ist wohl wirklich der Hafen (oder die Burg, oder beides...). Wir erwähnen das "Glück von Gearasport", allerdings ohne großen Effekt. Schließlich bieten wir uns als Begleitung für die Überfahrt nach Penworm an. (Denn dabei könnte er sich Morgwyns ja ebenfalls entledigen...) Gegen Mitternacht geht Brianred zu Bett. Javis hat mittlerweile auch alle Überreste des Gelages aufgeräumt.

Mairi und Morana ziehen sich ebenfalls zurück - scheinbar. Ich bleibe in den Stuhl gefläzt sitzen, scheinbar eingeschlafen. In Wirklichkeit halten wir aber alle höchst aufmerksam Wache, ob etwas im Turm passiert. Morana streut Mehl vor die Türen von Javis und Brianred, um nächtliche Aktivitäten zu detektieren. Die Nacht vergeht jedoch ereignislos...

Daradag

Bald nach Sonnenaufgang wird Javis aktiv, um das Frühstück zuzbereiten. Dabei will er auch die Tür zum Turm öffnen und bittet mich um Hilfe. Gemeinsam stemmen wir die Tür auf und gehen hinüber. Morgwyn sitzt dort auf dem Schemel, scheinbar schlafend. Doch als wir sie wachrütteln wollen, fällt sie leblos zu Boden.

Während Javis und Morana zu Salinor gehen, um die traurige Nachricht zu überbringen, schaue ich mir die Leiche genauer an. Eindeutig tot, aber keinerlei äußeren Einwirkungen zu erkennen, keinerlei Giftspuren, auch nicht in ihrer Kleidung oder Nahrung.

Ich trage Morgwyn mit der gebotenen Feierlichkeit in die große Halle und singe einen ergreifenden Hymnus für zu früh Verstorbene.

Während ich die Totenwache halte, unterzieht Mairi das Turmzimmer einer gründlichen Untersuchung und findet auf dem Boden einen typischen albischen Verlobungs- oder Ehering. Sehr zierlich gearbeitet, aus Silber, mit zwei Herzen.

Morana nutzt die Zeit zu einem unauffälligen Besuch in Morgwyns Kammer. Sie findet dort an Besonderheiten vier kleine Backenzähne (wie von einem Kind) und vier unbenutzte dem Ylathor geweihte Totenkerzen, wie man sie eigentlich nur in größeren Tempeln oder Klöstern bekommen kann.

Brianred holt flugs einen Heiler aus Borasfal. Didimus observiert ihn aus der Luft. Wieder scheint er aufrichtig dabei zu sein, beeilt sich sehr, keine Fisimatenten...

Der Heiler kann natürlich auch nichts mehr retten. Immerhin kann er aber die Todesursache feststellen: Atemstillstand. Mir fällt ein, daß man durch Verabreichen des Safts des Gefleckten Schierlings genau diesen Effekt erreichen könnte. Die Wirkung braucht auch einige Zeit, so daß Morgwyn durchaus das Gift schon kurz vor der Feier zu sich genommen haben könnte - vielleicht sogar freiwillig? Oder es war doch im Senf enthalten. Der bittere Geschmack des Schierlingssaft kann gut vom Senfgeschmack überdeckt werden. Und eine kleine Dosis würde nicht viel ausmachen, so daß meine Kostprobe mir nicht unbedingt groß geschadet hätte. (Und ein bißchen duselig habe ich mich ja schon gefühlt während der Nachtwache...) Den ganzen Rest des Senfs hat Morgwyn alleine gegessen...

Morana, Mairi und Didimus setzen unterdessen ihre Untersuchungen der verschiedenen Burgzimmer fort. Morana nimmt sich zunächst Gwenifars Zimmer vor. Außer einer Vana-Statue nichts Besonderes aufzufinden. Als nächstes Salinors Zimmer, das eigentlich nur durch einen Vorhang von der großen Halle abgetrennt ist. Auch dort nichts Überraschendes. Mairi schleicht sich in Brianreds Zimmer. Dort findet sich eine verlockende abgeschlossene Truhe, die Mairi jedoch nicht zu knacken vermag. Didimus durchsucht Javis' Zimmer, leider ebenfalls ohne Befund. Er stellt noch sicher, daß aus den Fenstern in Dwyllans Finger keine Beweise geworfen worden sind.

Wie nun weiter? Um Bewegung in die Sache zu bringen, beschließen wir, daß ich Gwenifar mir einigen unserer Beobachtungen konfrontieren werde. Nach Brianred erscheint sie uns mittlerweile als die zweite Hauptverdächtige. Wir werden sehen, wie kooperativ sie sich benehmen wird.

Das Gespräch mit ihr verläuft recht unbefriedigend. Sie will partout nichts Verdächtiges daran finden, daß zuerst ihr Großonkel Cuthbert und dann ihre Schwester plötzlich versterben, ersterer recht eindeutig durch Gifteinwirkung, was sie, die die Leiche ja in Augenschein genommen hat, seltsamerweise ebenfalls nicht wahrhaben will. Den Senf habe sie selber hergestellt, weshalb er "offensichtlich" nicht vergiftet gewesen sein könne. Daß ihre Schwester Ylathor-Kerzen bevorratet hat, sei bei der gegebenen Familiengeschichte nun wirklich nicht überraschend.

In diesem Moment macht sich von draußen ein Schusterjunge bemerkbar. Mit Javis empfangen wir ihn auf dem Vorplatz. Er hat ein Paar maßgefertigter mit Flußperlen besetzter blauer Schuhe mitgebracht, die Morgwyn vor einem Monat bei seinem Meister in Haelgarde bestellt habe. Wir geben ihm die noch fehlenden 20GS. Morgwyn selbst habe die gleiche Summe vor einem Monat angezahlt.

Wir untersuchen die Schuhe gründlich, ohne etwas Besonderes feststellen zu können. Warum hat Morgwyn diese Schuhe bestellt, ohne jemandem davon zu erzählen? Bei den finanziellen Verhältnissen der Familie dürften die Kosten einen Gutteil ihrer Ersparnisse aufgebraucht haben. Javis kann es sich auch nicht erklären. Nach Haelgarde sei Morgwyn aber häufiger gereist, nicht zuletzt um ihre Schwester zu besuchen.

Morana und ich laufen hinunter nach Borasfal, um endlich Madock MacBeorn, unserem Kontaktmann zu den Söldnern, zu treffen. Enttäuschenderweise ist er schon wieder beim Fischen. Immerhin können wir am Hafen feststellen, daß Brianreds Schiff wirklich bereitsteht, um ins waelische Penworm zu fahren.

Didimus unterdessen sucht am Strand nach Silkies, ohne Erfolg. Beim Rückflug vernimmt er ein Geräusch aus Morgwyns Zimmer und kann durchs Fenster Gwenifar beobachten, die einen lockeren Stein aus der Wand zieht und aus dem dahinterliegenden Hohlraum einen Brief an sich nimmt, woraufhin sie sehr zufrieden aussieht.

Didimus berichtet uns von dem Vorfall. Auf der engen Wendeltreppe verwickele ich Gwenifar in ein Gespräch, während Mairi sich vorbeidrängelt und dabei unmeberkt Gwenifar den Brief aus der Tasche ihres Gewandes entwenden kann. Morana versucht dann, ihr unauffällig zu folgen, was leider mißlingt.

Der Brief erweist sich in der Tat als höchst brisant (siehe Anhang).

Was nun? Wir versuchen einmal mehr, Gwenifar mit den Fakten zu konfrontieren. Vielleicht läßt sie sich zu einem Geständnis bewegen oder wird zumindestens ein paar Informationen freigeben. Diesmal ist es an Mairi und Didimus, das Verhör durchzuführen. Sie übergeben den Brief an Gwenifar mit der Erklärung, daß sie den wohl verloren habe.

Gwenifar spricht den Brief betreffend von einer "Jugendsünde". Der Vater von Penrig sei ein reicher Gutsherr aus dem Süden. Die ganze Sache sei drei Jahre her. Bisher habe sie ihre Ansprüche nicht versucht, geltend zu machen. Als Mairi ihr den Ring zeigt, nimmt sie ihn an sich und behauptet, daß der ein Geschenk von Penrig an sie sei, den sie, genau wie den Brief, Morgwyn zur Aufbewahrung gegeben habe.

Morana fragt Brianred, ob er denn nun noch vorhabe, nach Waeland zu fahren. Er gibt sich so betrunken, daß er kaum noch ansprechbar ist. Seine Trauer scheint aufrichtig...

Wir sind verwirrt. Unser Hauptverdächtiger Brianred wirkt immer weniger verdächtig, während Gwenifar immer unglaubwürdiger wird. Morana hat die geniale Idee, daß der Kosename "Gwinny" nicht unbedingt, wie von uns zuerst vermutet, eine Verkürzung von "Gwenifar" sein muß, sondern genauso gut von "Morgwyn" abgeleitet sein kann. Alle Mitwisser der geheimen Ehe sind mittlerweile tot, Morgwyn, Cuthbert und (mutmaßlich) Penrig. Vielleicht versucht sich Gwenifar, Morgwyns Erbe unter den Nagel zu reißen? Aber dafür Onkel und Schwester zu ermorden? Wir sollten nach Haelgarde reisen, um Näheres über Penrig herauszubekommen. Aber das wird einige Tage dauern... Als kurzfristiger zu realisierende Maßnahme beschließen wir, Salinor einzuweihen. Sie erscheint bislang völlig unverdächtig, und daß sie von ihrer Nachkommenschaft nicht besonders viel hält, wissen wir aus dem Brief an Cuthbert. So treffen wir sie in ihrer Arbeitsnische neben der großen Halle, Javis ist allerdings auch dabei. Zunächst fangen wir damit an, daß jemand Brianreds Schiffsbesatzung unterrichten muß, daß die Abfahrt sich zumindestens verzögern wird. Sie schreibt daraufhin einen entsprechenden Brief, den wir zu überbringen versprechen. Dann legen wir los. Wir erzählen ihr alles, was wir wissen. Sie ist verständlicherweise geschockt, will aber offenbar erstmal keine konkreten Maßnahmen ergreifen, sondern drüber schlafen. Javis ist entsetzt, daß wir die alte Dame so schonungslos mit den Fakten konfrontiert haben.

Wir bringen Salinors Brief zu Brianreds Schiff in Borasfal und versuchen es auf dem Rückweg nochmal bei Madock. Endlich ist er zu Hause. Wir erfahren, daß Ethelgar MacBeorn und seine beiden Kumpane Grimhelm und Kolstan in der Tat bereits im Einsatz sind und ihr Lager versteckt im Wald aufgeschlagen haben. Madock ist nicht befugt, uns die Lage des Unterschlupfs zu beschreiben, aber er kann ein Treffen morgen abend arrangieren. Wir erzählen Madock vom Unglück um Morgwyn, woraufhin er aufrichtig erschüttert erscheint. Er berichtet, wie bekannt und beliebt Morgwyn im Dorf war, im Gegensatz zu ihrer eher verschlossen Schwester. Häufig sei sie mit den Fischern, insbesondere Keron, nach Haelgarde mitgefahren. Die Fahrt dauert auf dem Seeweg nur etwa einen Tag. Von Madock erfahren wir schließlich noch, wer die alte Frau ist, die uns bei unserer ersten Durchreis durch Borasfal so entsetzt angschaut hat. Mearta NiRathgar, eine ängstliche Witwe mit seltsamen Visionen. Die Silkies betreffend weiß er nur, was Sealmos uns auch schon erzählt hat.

Während Didimus Brianreds Schiff auf Klabautermänner untersuchen will, schauen wir noch schnell bei Mearta vorbei. Sie spricht davon, daß Gwenifar das "Zeichen des Todes" trägt, was entweder heißen kann, daß sie den Tod bringt, oder selber des Todes ist. Wir tippen mal auf ersteres... Von den Silkies weiß sie Schauergeschichten zu berichten, daß die in der Tat ab und an unvorsichtige Mädchen auf Nimmerwiedersehen entführen, so z.B. die unglückliche Glennis.

Didimus entdeckt keinen Klabautermann auf Brianreds Schiff, dafür umso mehr auf den anderen Fischerbooten. Die erzählen ihm, daß Brianreds Schiff "doof riecht". Dort will man nicht hin, genausowenig wie auf Gearasburgh oder nach Gearasport. Alles habe die gleiche ungute Aura...

Zurück auf der Burg befrage ich Ylathor, ab Gwenifar vielleicht ein Aura hat. Ergebnis negativ.

Wir gehen ins Bett, nicht ohne die Tür sehr sorgfältig zu verriegeln. Wir denken zurück an die Ereignisse der vergangenen Tage... und Morana hat den zweiten genialen Geistesblitz des heutigen Tages: Der Schreiber und der Geck im Gasthaus in Haelgarde - wie passen die in das Bild? Der Einstich am Hals von Cuthbert könnte mit der Feder des Schreibers verursacht worden sein.

Triudag

Früh am Morgen zieht die ganze Trauergemeinde zum Friedhof am anderen Ende der Bucht (und macht dabei einen großen Bogen um Gearasport). Ich halte eine herzzerreißende Beerdigung ab. Die Gemeinde geht richtig gut mit. Kein Wunder, bei so einem liebreizenden Mädchen, das viel zu früh unter Ylathors Umhang getrieben wurde.

Madock ist auch dabei und steckt uns eine Nachricht zu: "Treff am Waldrand nach der Beerdigung."

Noch ganz im Trauerjumm unterhalten wir uns noch kurz mit Sealmos, der erwähnt, daß seit zwei Tagen alle Silkies spurlos verschwunden seien. Aha! Vielleicht haben wir ja endlich mal wieder etwas richtig gemacht...

Schließlich treffen wir wirklich am Waldrand auf den Söldnertrupp. Wir tauschen uns kurz aus über den jeweiligen Kenntnisstand. Die Söldner sind in Gearasport auch auf Geister getroffen, konnten aber auch ein Haus ausfindig machen, das von den Schmugglern, ihrer wohl so ca. ein halbes Dutzend an der Zahl, als Stützpunkt genutzt wird. Dabei handelt es sich um das ehemalige Gasthaus "zu den drei Masten". Sie vermuten, daß die Schmuggler auch noch einen der Wehrtürme nutzen, konnten das aber noch nicht zweifelsfrei feststellen (und bitten uns diesbezüglich um Hilfe). Daß Brianred die Schmuggler deckt, halten sie durchaus für möglich, haben ihn selbst aber noch nicht in Gearasport gesehen. Aus belauschten Gesprächen wissen sie, daß in zwei Tagen, am Cuindag, zwei Stunden vor Mitternacht irgendetwas Bedeutendes von den Schmugglern gelant wird.

Kurz vor Mittag verabschieden wir uns von den Söldnern und begeben uns einmal mehr nach Gearasport, um dort die Türme und auch noch einmal den Tempel zu untersuchen.