Zueri056

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Zuerimidgard

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Datum: 03.05.2016
Dauer: 4h
Spielleiter: Lasse
Spieler: Verena: Morwyn (Gl Gr6), Muris: Landis (Wa Gr6), Chris: Borias (BAR Gr7), Agi: Ain (Hl Gr5), Robert: Rondrur (ZwKr Gr?)
Szenario: Melzindar 6: An der Grenze des Zwergenreiches
Beginn (Spielwelt): Spätherbst 2418
Ende (Spielwelt): Spätherbst 2418



Realwelt

Spielwelt

Wir haben uns ja schon an einigen unwirtlichen Orten durchgeschlagen, aber die nächtliche Kälte die hier in den Bergen herrscht setzte uns allen gehörig zu. Besonders Modi, von dem ich es am wenigsten vermutet hätte, sah ganz mitgenommen und verfroren aus, als er morgens aus dem Zelt kroch. Zum wach werden und gegen seine Erkältung nahm er unter den Worten „Freiheit für den Gesichtskamin“ erst einmal eine gute Portion Schnupftabak. Ich bewunderte derweil die für mich recht ungewohnte Landschaft. Südlich eine hohe Bergwand, das zentrale Artrossmassiv. Zur rechten das Grenzgebirge. Besonders hervorstehend die Spitzen des Aban Gabik. Doch viel Zeit zur Kontemplation bleibt nicht. Es gilt sich vor dem Marsch zu stärken und dann rasch loszumarschieren. Jede weniger Nächte hier draussen, desto besser. So brechen wir dann auf und gehen nach Westen. Vor uns, am Himmel, erkennen wir einige Krähen. Wie jeder weiss die Boten des Bösen. Ich frage mich, ob die Kälte hier nur physischer Natur allein ist. Die klirrende Luft ist voller Eiskristalle und die Welt scheint hier von drei Sonnen erhellt zu werden. Tharon ist sich sicher, darin ein Zeichen zu erkennen, denn auch auf dem Melzindar sind drei Sonnen abgebildet. Auf dem Weg kommen wir noch an einem verwaiste und schon recht heruntergekommenen Planwagen vorbei, der nun von einem wachsamen Uhu bewohnt wird. Borias und ich gehen vorne voraus, die Zwerge bilden, eher wegen ihres geringen Schritttempos, die Nachhut. Als wir mal wieder auf den Rest der Gruppe warten entdeck mein treuer Dergal im Schnee den festgefrorenen Kadaver eines schon halb verwesten Hudes, einem Orkbeisser. Borias will sich das Tier genauer anschauen als dieses plötzlich nach ihm schnappt. Gedankenschnell schwingt Borias seine Axt und zerhackt den untoten Hund in der Luft. Rondrur merkt an, dass irgendjemand in der Umgebung diese dunkle Magie wirkt, wir sollten wachsam sein. Wir haben uns im Anschluss so sehr auf die lauernde Gefahr konzentriert, dass wir ganz das Feuerholz-Sammeln vergessen haben und so wird es erneut eine sehr kalte Nacht, die aber ansonsten ereignislos verläuft.


Am nächsten Tag erreichen wir die Grenze des Zwergen-Reiches und erblicken die gut 20 Meter hoch aufragenden Zwergen-Statuen. Rondrur erzählt uns einiges über die Zwergenkriege hier und den Drachenwurm Tezla. Mhodi will von seiner Grossmutter gehört haben, dass eine geheime Türe ins Innere der Statuen führen soll. Wir verbringen einige Zeit mit der Suche danach und irgendwann finde ich tatsächlich eine feine Haarrisslinie, die den Umriss einer Türe darstellen könnte. Wir markieren die Stelle, da sich die vermeintliche Türe nicht öffnen lässt, und ziehe weiter. Irgendwann führt der Weg noch einmal ein wenig Bergab und wir erreichen ein Gebiet mit ausgedehnten Eichenwäldern. Normalerweise sollte mich hier ein wohliges Heimatgefühl überkommen, doch ich fühle mich eher beunruhigt, denn auch dieser Ort strahlt dunkle Magie aus. Immerhin ist der Wald trocken und wir können genügend Feuerholz sammeln. Nach einiger Zeit erscheint auf einem Felsen eine Zwergen-Gestalt, die aber sogleich wieder verschwindet. Zunächst glaube ich an Einbildung, aber am Ende des Kratzenpass stossen wir auf einen grossen runden Stein auf dem mit Runen die Buchstaben GG geschrieben stehen, was vermutlich für Gunil Gult steht. Von dort gehen Fussspuren ab. Geisterspuren, denn sie sind frisch, aber man sieht niemanden mehr, und als Rondrur sie verwischt erscheinen sie erneut. Die Zwerge sehen darin ein gutes Zeichen und so folgend wir der Spur bis zum Ende des Walden, das wir zur Dämmerung erreichen. Von dort geht die Spur Richtung Zwergenpfad. Wir beschliessen zunächst eine Nacht zu rasten, da wir hier im Wald noch genügen Feuerholz vorfinden. Ein grosses Feuer wird entfacht und gemeinsam essen zur Nacht. Tharon spürt nun eine dämonische Aura und ein jeder rückt sein Zelt ein wenig näher ans Feuer. Meine ist die erste Wache. Kurz nachdem der letzte eingeschlafen ist erblicke ich im Waldesdunkel mindestens sieben rot leuchtende Augenpaare. Ich wecke Tharon sogleich, der weiss, dass es sich dabei um Schnatterer handelt. Sie greifen angeblich nur an, wenn sie sich in der Überzahl wähnen und es scheint auch, als ob sie das Feuer meiden. Doch sie geben unablässig ein hochfrequentes Schnattern ab das mir bis ins Mark fährt und so beunruhigt, dass ich plötzlich wie von Sinnen in den Wald hinein renne. Borias, der mittlerweile auch aufgewacht war, sprintet hinterher, stürzt aber über eine Wurzel und bricht sich den Knöchel. Zum Glück sind auch schon Ayn und Morwyn hinterher und schaffen es irgendwann einige von den Schnatterern abzuwehren und Borias und mich zurück an unsere Lagerstätte zu bringen. Auf Rondrurs Rat verbinden wir uns alle mit einem Seil und ich verstopfe mir die Ohren mit ein fettiger Morgenwurst, dem Oropax unserer Zeit. Tharon verschiesst einige Blitze auf die Schnatterer, die sich daraufhin tatsächlich auf Abstand begeben und so kommen wir noch einmal zu ein wenige Ruhe.


Als ich am vierten Tag (3. Nacht), erwache, sehe ich, dass sich der Zitterpilz, den ich mir an die Jacke gebunden habe, blau verfärbt. Ein Unwetter kündigt sich also an. Wir sammeln daher noch einmal gutes Feuerholz und machen uns auf den Weg. Die Zwergenspur ist immer noch zu sehen, endet aber schon bald bei einem kleinen Bauwerk, zwergisches Häuschen mit alter Holztür. Als wir uns nähern scheint eine skeletthafte Hand den Türgriff zu ergreifen. Dunstwesen entströmen über das Dach und Zwergengesichter scheinen uns zu beobachten. Ich erschrecke, doch Modi beruhig uns und erzählt, dass es sich hier wahrscheinlich um ein Haus mit Zwergen-Gebeinen aus den Schlachten gegen die Orks handelt, das Kamar Hulfu Dubikt (Haus der Geister). Rondrur öffnet die Türe und tritt mit einer Fackel in der Hand hinein. Ich begebe mich an die Türschwelle und sehe im Schein der Fackel viele Hundert Gebeine und Schädel. Er versucht Kontakt aufzunehmen. Als Tharon und Modi auch noch das Haus betreten strahlt plötzlich ein bläuliches Licht von den Gebeinen. Aus den Augenhöhlen der Schädel verströmt ein heller Dunst. Ayn und Borias eilen nun auch hinein und vor meinen Augen lösen sich alle scheinbar auf. Nur noch Morwyn und ich sind nun ausserhalb der Hütte und schauen uns ratlos an…