Mid3Sitzung016: Unterschied zwischen den Versionen

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(Ljosdag im Trollmond)
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Statt Kreaturen der Finsternis sollte ich an diesem Ljosdag allerdings einer Ausgeburt der spirituellen Gefilde begegnen (was mit Sicherheit eine wesentlich angenehmere Erfahrung darstellte). Und das kam so:
 
Statt Kreaturen der Finsternis sollte ich an diesem Ljosdag allerdings einer Ausgeburt der spirituellen Gefilde begegnen (was mit Sicherheit eine wesentlich angenehmere Erfahrung darstellte). Und das kam so:
  
Ich hatte mich von Vater Woden dazu hinreißen lassen, beim Raufball mitzuspielen. Dabei wußte ich doch schon aus meiner Kindheit, wie das enden mußte. Und so kam es dann auch. Ich konnte am Anfang dank meiner flinken Füße noch einen gewissen Vorteil erarbeiten, aber dann balgte ich mich mit den Falschen und stand am Ende mit einem verstauchten Fuß da. Ein großer ungehobelter Kerl in der gegnerischen Mannschaft brachte es allerdings fertig, eine der wenigen Regeln des Spiels zu brechen, indem er sich mit Kampfriemen bewaffnete. Trotz der erheblichen Verletzung, die er einer meinerMannschaftskameradinnen beibrachte, bemerkte dies zunächst niemand - bis auf ein gar wundersames Wesen: Ein Feenritter mit offenbar sehr ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn schwebte auf einmal über dem Spielfeld und beschuldigte lauthals krakeelend den Übeltäter. So ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, konnte er leicht überführt werden. Unserer Mannschaft wurde daraufhin der Sieg zugesprochen, doch ich kümmerte mich erstmal um die blutende Wunde meiner Kameradin - und dann um den Feenritter. So einen Naturgeist hätte ich eher in den tiefen Wäldern des heimatlichen Mealds vermutet als hier im Norden, zudem inmitten einer gar nicht mal so kleinen Stadt. Wollten die Götter mir einen Fingerzeig geben? Ein Wink mit dem Feenpfahl? Den Rest des Abends beschäftigte ich mich jedenfalls vorwiegend mit dem kleinen Gesellen und gewährte ihm am Ende sogar Unterkunft in meinem Schreibpult.
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Ich hatte mich von Vater Woden dazu hinreißen lassen, beim Raufball mitzuspielen. Dabei wußte ich doch schon aus meiner Kindheit, wie das enden mußte. Und so kam es dann auch. Ich konnte am Anfang dank meiner flinken Füße noch einen gewissen Vorteil erarbeiten, aber dann balgte ich mich mit den Falschen und stand am Ende mit einem verstauchten Fuß da. Ein großer ungehobelter Kerl in der gegnerischen Mannschaft brachte es allerdings fertig, eine der wenigen Regeln des Spiels zu brechen, indem er sich mit Kampfriemen bewaffnete. Trotz der erheblichen Verletzung, die er einer meiner Mannschaftskameradinnen beibrachte, bemerkte dies zunächst niemand - bis auf ein gar wundersames Wesen: Ein Feenritter mit offenbar sehr ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn schwebte auf einmal über dem Spielfeld und beschuldigte lauthals krakeelend den Übeltäter. So ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, konnte er leicht überführt werden. Unserer Mannschaft wurde daraufhin der Sieg zugesprochen, doch ich kümmerte mich erstmal um die blutende Wunde meiner Kameradin - und dann um den Feenritter. So einen Naturgeist hätte ich eher in den tiefen Wäldern des heimatlichen Mealds vermutet als hier im Norden, zudem inmitten einer gar nicht mal so kleinen Stadt. Wollten die Götter mir einen Fingerzeig geben? Ein Wink mit dem Feenpfahl? Den Rest des Abends beschäftigte ich mich jedenfalls vorwiegend mit dem kleinen Gesellen und gewährte ihm am Ende sogar Unterkunft in meinem Schreibpult.
  
 
Sehr zu meiner Enttäuschung hatte er in seiner Heimat leider keinen Kontakt zu den Seelen der Toten, aber was hatte ich auch erwartet - die spirituellen Gefilde sind sicherlich noch sehr viel größer als die Welt der Lebenden. Sir Didimus, wie der Feenritter hieß, erwies sich nicht ganz als das, was in den Sagen über seine Artgenossen geschrieben stand. Zwar trug er in der Tat einen Armreif von der Größe eines menschlichen Fingerrings, der möglicherweise auch für die erstaunliche Stärke des kleinen Kerlchens verantwortlich war. Von Lanze, Kristallrüstung und Falken war aber weit und breit nichts zu sehen (was Sir Didimus auch mit gewissem Scham zu erfüllen schien). Dafür schien er eine Ausbildung als Druide genossen zu haben, wobei er aber noch  keinem albischen Druiden (vor denen man mich im Tempel von Fiorinde immer gewarnt hatte) begegnet sei.
 
Sehr zu meiner Enttäuschung hatte er in seiner Heimat leider keinen Kontakt zu den Seelen der Toten, aber was hatte ich auch erwartet - die spirituellen Gefilde sind sicherlich noch sehr viel größer als die Welt der Lebenden. Sir Didimus, wie der Feenritter hieß, erwies sich nicht ganz als das, was in den Sagen über seine Artgenossen geschrieben stand. Zwar trug er in der Tat einen Armreif von der Größe eines menschlichen Fingerrings, der möglicherweise auch für die erstaunliche Stärke des kleinen Kerlchens verantwortlich war. Von Lanze, Kristallrüstung und Falken war aber weit und breit nichts zu sehen (was Sir Didimus auch mit gewissem Scham zu erfüllen schien). Dafür schien er eine Ausbildung als Druide genossen zu haben, wobei er aber noch  keinem albischen Druiden (vor denen man mich im Tempel von Fiorinde immer gewarnt hatte) begegnet sei.

Version vom 25. Juli 2012, 08:45 Uhr

Midgard 3

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Datum: 19.07.2012
Dauer: 4h
Spielleiter: Hajo
Spieler: Nina: Mairi (Sp(?) Gr1), Harry: Didimus (Feen-Dr Gr1(?)), Björn: Dhugal (PT Gr1)
Szenario: Orcwinter (Gerd Hupperich)
Beginn (Spielwelt): 14.11.2415
Ende (Spielwelt): 15.11.2415



Realwelt

Unklarheiten bei der Terminplanung haben leider dazu geführt, daß Inga diesmal nicht wie geplant einsteigen konnte.

Spielwelt

Aus Dhugals Notizen

Ljosdag im Trollmond

Einige Tage nach meiner Ankunft im Tempel von Thame war der Ljosdag im Trollmond gekommen - Belthan! Vater Woden behandelte mich gut, aber ganz offensichtlich kam ihm ein Gehilfe gerade ganz recht. Auch bei den Vorbereitungen für das Belthanfest mußte ich tatkräftig mitwirken.

Zumindestens konnte ich mich also nützlich machen, und man jagte mich nicht als überflüssigen Ballast davon. Von gottgefälligen Heldentaten war das aber weit entfernt. Trotz des harten Winters schien es den Menschen um mich herum noch recht gut zu gehen, und auch wenn man schon vom Orcwinter sprach, hatte sich auf meiner ganzen Reise nordwärts in den wilden Waeld noch keiner der Grünhäute blicken lassen.

Statt Kreaturen der Finsternis sollte ich an diesem Ljosdag allerdings einer Ausgeburt der spirituellen Gefilde begegnen (was mit Sicherheit eine wesentlich angenehmere Erfahrung darstellte). Und das kam so:

Ich hatte mich von Vater Woden dazu hinreißen lassen, beim Raufball mitzuspielen. Dabei wußte ich doch schon aus meiner Kindheit, wie das enden mußte. Und so kam es dann auch. Ich konnte am Anfang dank meiner flinken Füße noch einen gewissen Vorteil erarbeiten, aber dann balgte ich mich mit den Falschen und stand am Ende mit einem verstauchten Fuß da. Ein großer ungehobelter Kerl in der gegnerischen Mannschaft brachte es allerdings fertig, eine der wenigen Regeln des Spiels zu brechen, indem er sich mit Kampfriemen bewaffnete. Trotz der erheblichen Verletzung, die er einer meiner Mannschaftskameradinnen beibrachte, bemerkte dies zunächst niemand - bis auf ein gar wundersames Wesen: Ein Feenritter mit offenbar sehr ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn schwebte auf einmal über dem Spielfeld und beschuldigte lauthals krakeelend den Übeltäter. So ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, konnte er leicht überführt werden. Unserer Mannschaft wurde daraufhin der Sieg zugesprochen, doch ich kümmerte mich erstmal um die blutende Wunde meiner Kameradin - und dann um den Feenritter. So einen Naturgeist hätte ich eher in den tiefen Wäldern des heimatlichen Mealds vermutet als hier im Norden, zudem inmitten einer gar nicht mal so kleinen Stadt. Wollten die Götter mir einen Fingerzeig geben? Ein Wink mit dem Feenpfahl? Den Rest des Abends beschäftigte ich mich jedenfalls vorwiegend mit dem kleinen Gesellen und gewährte ihm am Ende sogar Unterkunft in meinem Schreibpult.

Sehr zu meiner Enttäuschung hatte er in seiner Heimat leider keinen Kontakt zu den Seelen der Toten, aber was hatte ich auch erwartet - die spirituellen Gefilde sind sicherlich noch sehr viel größer als die Welt der Lebenden. Sir Didimus, wie der Feenritter hieß, erwies sich nicht ganz als das, was in den Sagen über seine Artgenossen geschrieben stand. Zwar trug er in der Tat einen Armreif von der Größe eines menschlichen Fingerrings, der möglicherweise auch für die erstaunliche Stärke des kleinen Kerlchens verantwortlich war. Von Lanze, Kristallrüstung und Falken war aber weit und breit nichts zu sehen (was Sir Didimus auch mit gewissem Scham zu erfüllen schien). Dafür schien er eine Ausbildung als Druide genossen zu haben, wobei er aber noch keinem albischen Druiden (vor denen man mich im Tempel von Fiorinde immer gewarnt hatte) begegnet sei.

Neben Sir Didimus lernte ich an jenem Abend noch zwei weitere erwähnenswerte Gestalten kennen: Zum einen das kecke Mädchen Mairi, die, entgegen ihrer Beteuerungen, offenbar zu Hause etwas ausgefressen hatte und nun von einem unsympatischen Kerl verfolgt wurde. Das arme Ding... Zum anderen war da ein gewisser Cairden O'Cullain, mein Prügelpartner aus dem Raufballspiel, der sich nun als eine Art Kopfgeldjäger aus Ywerddon entpuppte. Er hatte aufgeschnappt, daß der Laird der MacConuilhs auf jeder Orc ein Kopfgeld von 50 Oring ausgesetzt hatte, und war nun auf der Suche nach Mitstreitern. Mairi schien sehr geneigt, sich ihm anzuschließen. (War ihr das gerade recht, um aus der Zivilisation und damit ihren Häschern zu entkommen?) Ich haderte ein wenig. Vielleicht war es das, was die Götter von mir wollten. Auf die Jagd nach diesen Kreaturen der Finsternis zu gehen, was sollte es Gottgefälligeres für einen seiner niederen Diener geben? Und wenn Ylathor bei dieser Gelegenheit seinen schwarzen Mantel über mich legen sollte, dann wäre ich ehrenhaft und für eine gute Sache gestorben... Als auch Vater Woden mir zuriet (wobei er wohl auch an den Klang der Orings in der Tempelkasse dachte), war der Entschluß gefaßt. Nach weiteren zwei Humpen des würzigen Bieres, das die Mönche des heiligen Yorrics hier brauen, schloß ich mich Cairden an. Auch Sir Didimus war mit von der Partie, und Cairden beteuerte, ein weiterer Mitstreiter werde morgen am Stadttor auf uns warten.

So ging der Abend in feucht-fröhlicher Entschlossenheit seinem Ende zu.

Ceaddag

Am nächsten Morgen brummte mir der Schädel, und die Erlebnisse des vergangenen Tages wirkten wie ein ferner Traum. Aber ein vergnügter Sir Didimus, der der Schublade meines Schreibpults entstieg, belehrte mich eines besseren.

Nach dem Frühstück trafen wir vor dem Tempel auf Cairden und zogen mit ihm los, um mit unserem bescheidenen Budget das Nötigste an Proviant und Ausrüstung zu erwerben. Die verängstigte Mairi war schon separat auf geheimen Wegen losgezogen, um nicht von ihren Häschern entdeckt zu werden. Sie hatte sich einen Umhang mit Kapuze gekauft, nicht ganz unähnlich meiner Kutte, um unentdeckt die Stadt verlassen zu können.

Schließlich zogen wir zum Nordtor, wo wir auch endlich auf den von Cairden angekündigten Mitstreiter trafen.